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Sonntag, 12. September 2021

Christoph Grimm "Fast menschlich"


In der heutigen Zeit, in der Technik zunehmend unseren Alltag bestimmt und in dem wir oftmals ohne Technik gar nicht mehr auskommen, stellt sich inzwischen auch immer häufiger die Frage nach der Künstlichen Intelligenz (KI). Doch für die meisten Menschen ist der Gedanke, dass Maschinen auch Gefühle haben oder sie zumindest entwickeln können soweit ab von jeglicher Realität, dass sie die Augen davor verschließen und sich nicht damit auseinandersetzen oder auseinandersetzen wollen.
Christoph Grimm hat mit 24 weiteren Autoren Geschichten zur KI geschrieben. Geschichten, bei denen man im ersten Moment meinen könnte, sie seien alle gleich, weil sie das gleiche Thema behandeln, aber auch das ist fern ab jeglicher Realität, denn jeder Autor macht sich seine eigenen Ideen zum Thema KI und den damit verbundenen Möglichkeiten und Problemen.
Ein ausgewogenes Maß ist die Grundlage einer jeden guten Anthologie und so überzeugt diese Anthologie selbst den kritischen Leser mit den verschiedensten Ideen zum Thema KI. Denn auch hier sind die Möglichkeiten so vielfältig wie unser eigenes Leben und Christoph Grimm ist darum bemüht alle Facetten des Lebens darzustellen. Seien es lustige Episoden (kommt ein Mann zu einem Sexroboter), seien es tragische Elemente (was wenn die KI mehr für einen Menschen bedeutet als ein anderer Mensch), seien es philosophische Ansätze (darf die KI über ein Menschenleben entscheiden) und vieles, vieles mehr.
Mit jeder Geschichte taucht der Leser in eine Welt und eine andere Möglichkeit der KI ein, je nachdem worauf der jeweilige Autor seinen Schwerpunkt gesetzt hat.
Keine Geschichte wirkt dabei zu fantastisch, als dass man als Leser nicht darüber ins Grübeln käme, was wäre, wenn es in Zukunft so sein könnte. Man stellt sich mit jeder einzelnen Geschichte eher die Frage, wann es soweit ist und was von den Geschichten als erstes zum Tragen kommt oder ist es teilweise nicht eventuell schon soweit? 
Eine Anthologie, die Lust auf mehr macht. Zum einen sich mehr mit dem Thema KI zu beschäftigen und zum anderen sich mehr mit den auffallend guten Autoren, die sich bei der Anthologie beteiligt haben, denn das sei auch mal gesagt, mit Anthologien entdeckt man auch viele neue Autoren, deren weitere Werke man im Anschluss lesen kann.

5 von 5 KIs

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