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Montag, 13. September 2021

Drea Summer "Die Todesbeigaben"

Rache. Jeder einzelne Mensch hatte danach schon einmal das Bedürfnis. Doch wie äußert sich Rache? Darf man ihr nachgeben und was passiert, wenn man auf einmal nicht mehr genug davon bekommt?
Auf mehreren Zeitebenen und aus verschiedenen Perspektiven erzählt Drea Summer die Geschichte einer Person, der die Zeit unglaublich mitgespielt hat. Immer gab es Unrecht in ihrem Leben, immer verlief das Leben nicht so wie es sein sollte, um glücklich zu sein. Als es dann zur Initialzündung kommt, gibt es kein Halten mehr. Es gibt diese Liste. Die Liste der Menschen, die an allem schuld haben und der Gedanke an Rache bekommt eine ganz neue Dimension.
Als Lisa und Tobias auf der Suche nach neuen Fotomotiven sind und eine alte Kirche betreten, entdecken sie die Leiche einer Frau. Kurzerhand wird Lisas Mutter, welche bei der Wiener Polizei arbeitet verständigt, und Lisas Mutter und ihr neuer Kollege übernehmen diesen düsteren Fall. Das dies erst der Anfang ist und das die Ermittlungen allen später in den Knochen stecken werden, weiß zu diesem Zeitpunkt noch keiner, aber wer meint, der Fall könnte schnell abgeschlossen werden, der hat die Rechnung ohne die rasende, rachedürstige Person gemacht. Denn sie bestimmt, wann es endet und sie ist noch lange nicht fertig.
Wer schon einmal ein Buch von Drea Summer gelesen hat, weiß, dass man sie nach ihren Büchern zu beurteilen nicht zum Feind haben möchte. Auch dieses Buch zeigt die menschlichen Abgründe in den verschiedensten Weisen auf und signalisiert, was ein Mensch erleiden muss, um selbst zum Täter zu werden. Dabei geht es nicht nur um die Tat ansich, sondern viel Raum wird auch der Vorgeschichte gegeben, um den Leser an das Schicksal des Täters heranzuführen.
Kurze Kapitel, Wechsel zwischen Zeitebenen und den verschiedenen Hauptpersonen machen das Buch spannend und eine authentische Redeweise der Figuren zieht den Leser in die Handlung und lässt ihn die unterschiedlichsten Emotionen nahe spüren. Hass, Wut, Ekel, Mitleid, Angst, alle Emotionen kochen hoch, wenn man die Personen auf ihrem Leidensweg begeleitet. Immer in der Hoffnung, dass noch alles gut wird. Aber wer hatte schon Mitleid mit dem Racheengel?
Starker Toback, historischer Hintergrund, menschliche Abgründe, alles gut umgesetzt.

4 von 5 Todesbeigaben

Danke an Drea Summer für das Rezensionsexemplar

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