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Mittwoch, 30. September 2020

Leif Randt "Allegro Pastell"


Manche Bücher liest man und bleibt mit einem verstörten Gefühl zurück. 
Das Gefühl verstärkt sich umso mehr, wenn man sich die Mühe macht, das Internet zu Rezensionen von anderen Leser zu bemühen und feststellen muss, dass man mit seiner Meinung relativ allein ist.
Die Geschichte beginnt am Frankfurter Hauptbahnhof. Eine Frau kommt an und ein Mann holt sie vom Gleis ab. Beide freuen sich unheimlich sich wiederzusehen und Zeit miteinander zu verbringen. 
Sie haben starke Gefühle füreinander, haben ihre Rituale bei den Besuchen schon gefestigt, denn sie führen eine Fernbeziehung. Frankfurt am Main - Berlin.
Das von Anfang an einsetzende Lokalkolorit lässt das Buch charmant beginnen und die Geschichte entfaltet sich vor dem Leser, wie sie jedem Anfang 30 passieren könnte. Man hat sich kennengelernt, hatte vorher schon Freunde und trotz der Distanz ist das was besonderes.
Doch an Tanjas 30. Geburtstag ändert sich alles. Vorher war die Fernbeziehung gar kein Thema und man wollte es auch so, doch auf einmal stört alles. Alles wird in Frage gestellt und nichts ist mehr richtig.
Jerome steht ein wenig fassungslos daneben und zieht sich nach Frankfurt zurück. 
Klären tun sie vordergründig nichts, alles ist in der Schwebe und der Leser steht daneben und versteht die Welt nicht mehr. Zwei Menschen, die aus Sicht des Lesers zusammengehören und die das eigentlich auch so empfinden, machen es sich so schwer, weil sie nicht reden oder das falsche reden, weil sie alles wollen und nichts umsetzen, bis... ja bis die Entscheidung vorweggenommen wird und alles anderes wird, als man es sich jemals gewünscht hätte.
Viele Handlungen kann ich einfach nicht verstehen und in mehreren Momenten fand ich das Buch mit Problemen nur überladen.
Die Idee verschiedene Medien in dem Buch einzufügen, fand ich sehr geschmackvoll, aber gerade im dritten Teil hat es mein Lesen etwas gehemmt.
Sicherlich ist das Buch auf seine Art besonders und herausragend, aber es war definitiv nicht das, was ich erwartet hätte.

3 von 5 Sternen

Wie oft tauscht ihr euch über Bücher aus?

Bücher zu lesen ist ja bekanntlich die eine Sache, aber wie oft unterhaltet ihr euch nebenher auch über Bücher?
In einem Umfeld, dass sich kaum für Bücher interessiert, ist es schwer sich mit Menschen persönlich auszutauschen, da diese die Empfindungen beim Lesen nicht nachvollziehen können.
Apps wie Instagram, Facebook und Co. machen es einem Bücherwurm da leicht mit anderen ins Gespräch zu kommen, aber auch hier gibt es verschiedene Varianten.
Wenn man den "Jackpot" zieht, findet man jemanden, der sich für die gleichen Bücher interessiert und mit dem man sich zudem auch noch gut versteht.
Dann gibt es die Variante, dass man sich allgemein über Bücher gut unterhalten kann, aber menschlich nicht viel miteinander zu tun haben möchte.
Des Weiteren gibt es noch die Möglichkeit, dass man sich kurzfristig mit jemandem viel austauscht und dann einer der beiden das Interesse verliert.
Wieviel Platz man in seinem Leben den Büchern und auch dem Schreiben darüber widmet, ist ja jedem selbst überlassen, wichtig ist nur, dass man sich mit den richtigen Menschen umgibt, mit denen man sich austauschen kann
. 😊

John Dickie "Die Freimaurer - Der mächtigste Geheimbund der Welt"


Fast jeder Mensch, der das Wort "Freimaurer" hört, hat unbewusst oder vielleicht auch bewusst gewisse Vorstellungen, was er mit den Freimaurern verbindet.
Lasst es euch gesagt sein, mindestens die Hälfte, die ihr zu wissen glaubt, stimmt entweder gar nicht oder nur der absolute Grundgedanke ist wirklich wahr.
Denn allein auf Grund der vermeintlichen Geheimhaltungsregel innerhalb des Bundes ist es im Lauf der Jahrhunderte dazu gekommen, dass sich viele Mythen um den Bund und seine Aufgaben gebildet haben.
Viele Probleme, die durch den Bund entstanden sein sollen, sind gar nicht die Schuld des Bundes, sondern entweder der jeweiligen Zeit oder sogar einer Splittergruppe geschuldet.
Das Buch mit seinen 560 Seiten kommt nicht gerade schmal daher und doch ist es so, dass das Buch nicht viel kürzer sein dürfte, um seinen Zweck zu erfüllen.
Aufklärung über die Freimaurer zu leisten und die Geschichte so zu erzählen, wie sie sich abgespielt hat.

Die Kapitel des Buches widmen sich jeweils einem Land und einer entsprechenden Zeit in der Geschichte, wobei die Kapitel über einen längeren Zeitraum in dem Land berichten.
Immer im Bezug auf den historischen Kontext und in möglichst verständlicher und strukturierter Sprache führt John Dickie uns in die Geheimnisse um die Gründung der Freimaurer ein und zeigt uns an verschiedenen Stellen im Buch deutlich auf, warum es so oft zu Missverständnissen in Bezug auf die Freimaurer kommt.
Mit historischen Bildern werden uns Personen vorgestellt oder es werden Ereignisse untermauert und der Leser erhält einen umfangreichen Einblick in einen Geheimbund, der bis heute Bestand hat.
Ich will nicht abstreiten, dass das Buch trotz allem nicht leicht zu lesen ist. Eine schier unglaubliche Masse an Informationen ist in das Buch gepackt worden, was den Leser wirklich in seinem Wissen nach vorne bringt. Man muss sich aber bewusst sein, dass man für das Buch Zeit und Ruhe braucht, um die Fakten zu verarbeiten und mit dem abzugleichen, was man bisher über die Freimaurer wusste.
In meinen Augen ist es auch wichtig, eine gewisse geschichtliche Grundbildung und dafür ein Interesse zu haben, da das Buch einem ansonsten sehr lang vorkommen kann.

4 von 5 Sternen

Dienstag, 29. September 2020

BLOGGER WANTED: Thrillernerd

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Steckbrief:
 
User: www.instagram.com/thrillernerd/
Alter: 33
w/m/d: m
Lieblingsgenre: Thriller
Lieblingsautor: Viel zu viele
 
Wie bist du dazu gekommen, Rezensionen zu schreiben? Wie bist du dazu gekommen, einen Blog zu starten?
Vor ca. 10 Jahren habe ich das schon mal versucht. Ich konnte mich aber auf kein Thema festlegen und habe mich über „Trash-TV“ und Jugendsprache lustig gemacht. Habe über Reisen berichtet und über zwei ganz komische Bücher gebloggt. „Shades of Grey“ und „PS: Ich liebe Dich“. Irgendwie fehlte mir dann aber der Reiz. Es gab noch kein Insta und Facebook war auch noch neu. Für Insta habe ich mich wegen Klausi entschieden. Ich bin buecher_klaus und zeilenfantasy mit meinem normalen Profil gefolgt und irgendwann merkte ich das Bookstagram eine eigene Welt ist und dann habe ich mich lange mit Klausi unterhalten, der mir jede noch so bescheuerte Frage beantwortet hat.

Welches Buch hat dein Lesefieber entfacht?
Das ist gar nicht so einfach. Ich habe früh angefangen und direkt mal die Ausleihzeit der Grundschulbibliothek ausgereizt- Das Buch war so toll, dass ich es nicht abgeben wollte. Danach waren es „Die Schatzinsel“, „Die drei ???“, die Gänsehaut-Reihe, Fear Street, und dann natürlich Harry Potter. Meine Oma hat mir immer den neuesten Band gekauft und sich einmal mitten in der Nacht angestellt, um das Buch zu kaufen.

Was ist für dich das schwerste daran, wenn man Rezensionen schreibt?
Autoren nicht zu beschimpfen :D Nein, im Ernst: Ich schreibe einfach. Sobald ich ein Buch zu Ende habe setze ich mich hin und schreibe auf, was ich denke. Ich plane nichts und leg einfach los. Das sieht man ja auch an meinen Bildern, aber irgendwie macht mich das aus. Ich hoffe nur immer, dass ich meine Meinung, egal ob positiv oder negativ gut rübergebracht habe und man versteht, warum ich etwas nicht gut finde oder eben gut finde.

Würdest du jedes Buch lesen, was dir ein Verlag zur Verfügung stellt oder was ein Freund dir empfiehlt?
Auf gar keinen Fall! Meine „normalen“ Freunde lesen eher nicht. Die Insta-Freunde sind da schon etwas Anderes, aber alles auf keinen Fall -  hier muss das Genre passen und die Geschmäcker sind ja echt verschieden. Dennoch bin ich aber sehr offen, was Empfehlungen angeht. Ich lehne auch Bücher ab, die mir angeboten werden, wenn ich merke das wir uns hier keinen Gefallen tun. Nur um ein Buch mehr zu haben, mache ich das nicht. Bringt dem Autor nichts und mir ehrlich gesagt auch nicht.

Auf welchen Autor bist du auf Grund deines Bloggens aufmerksam geworden?
Hast Du Zeit? 😊 Andrea Reinhardt, Nadine Teuber, Linus Geschke, Claudia Giesdorf, M. I. Winter…Patricia Walter kannte ich schon… ich glaub das waren die wichtigsten und wenn jetzt jemand fehlt: Hass mich nicht, aber ich kann mir sowas nicht merken.

Schreibst du für jedes Buch, das du liest, Rezensionen?
Ja, auf jeden Fall. Ich verbinde das. Das ist ganz cool, um nochmals kurz über das Buch nachzudenken. Und es ist egal, wie schlecht oder gut es war.

Welches gehypte Buch war für dich persönlich ein Flop?
„Dunkel“!!!! Das war mir einfach zu langweilig. Das war mir einfach zu wenig und wie auf dem Cover stehen kann „Ausgezeichnet als einer der besten 100 Thriller seit 1945“ bleibt mir ein Rätsel und ich bekomme Puls, weil ich das anderen Autoren und Geschichten gegenüber sehr merkwürdig finde.
 
 
Neugierig geworden mit welchen Bloggern ich sonst noch in Kontakt stehe?
Oder wollte ihr vielleicht weitere Blogs kennenlernen?
Unter dem Label "Blogger Wanted" findet ihr alle Blogger, die ich hier vorstelle.
Vielleicht möchtest du auch dabei sein? Dann kommentiere doch den Beitrag. 😊

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Montag, 28. September 2020

Duden "Versunkene Wortschätze"


"Komm lass uns lustwandeln zum Lichtspielhaus und nachher mit der Vizinalbahn zum Speisehaus fahren, um dem Zugemüse und der Trunksucht frönen."
Na alles verstanden? 😁
Der Dudenverlag hat in "Versunkene Wortschätze" Wörter zusammengestellt, die aus unserem heutigen Sprachgebrauch entweder komplett verschwunden sind oder die in ihrer Bedeutung eine Wandlung durchgemacht haben, dass sie der ursprünglichen Bedeutung nichts gemein haben.
Aufgebaut ist das Buch wie ein Lexikon. Der versunkene Wortschatz wird benannt, dahinter wird eine Erklärung gegeben. Hier wird entweder das moderne Wort benannt oder es wird eine Erklärung abgegeben, was das Wort damals bedeutet hat.
Einzelne Worte werden hier auch herausgegriffen und in kleinen Schaukästen besonders erklärt, wenn sie z.B. ein Wortstamm sind oder sich daraus Redewendungen ergeben haben.
Sicherlich sind nicht uns heute nicht alle Worte unbekannt, aber es kommt ja auch immer darauf an, was man liest und welche Worte der Autor benutzt, um uns seine Geschichte zu erzählen.
So und nun lass ich die Fisimatenten, legt euren "Fernsprecher" zur Seite und widmet euch wieder eurer aktuellen Lektüre.
Ein letzter Hinweis, da es sich um ein Lexikon handelt, empfiehlt es sich, jeden Tag nur ein paar Seiten zu lesen, um sich die ganzen "neuen" Ausdrücke auch wirklich verinnerlichen zu können.

4 von 5 Lexika

Sprachreise

Habt ihr schon mal darüber nachgedacht, dass es ohne Worte keine Sprache gäbe und wir uns hier nicht über Bücher austauschen könnten?
Zum einen, weil es keine Bücher gäbe und zum anderen könnten wir uns nicht in dieser Art und Weise darüber verständigen.
Aber auch die Sprache ist einem Wandel unterzogen, neue Dinge werden erschaffen und brauchen einen Namen und andere Dinge verschwinden aus unserem Alltag und wir vergessen die Worte dafür.
Wenn man wie ich auch mal gerne Bücher liest, die in vergangenen Zeiten spielen, macht es für den Autor auch Sinn, sich mit der Sprache in der damaligen Zeit zu beschäftigen. Jack the Ripper sagen zu lassen, "Cool, ich habe noch eine abgeschlachtet", passt nicht so ganz.
In den folgenden Monaten werde ich zwischendurch auch mal das ein oder andere Buch über Sprache lesen, wenn ihr euch dafür auch interessiert, könnt ihr über das Label "Sprachreise" euch die entsprechenden Bücher anzeigen lassen. 😏

Thomas Hettche "Herzfaden"



"Eine Insel mit zwei Bergen und dem tiefen weiten Meer
 Mit viel Tunnels und Geleisen und dem Eisenbahnverkehr
 Nun, wie mag die Insel heißen, ringsherum ist schöner Strand
 Jeder sollte einmal reisen in das schöne Lummerland"

Auch wenn man Bücher nach ihrem Inhalt beurteilen soll, der erste Griff nach diesem Buch ging eindeutig vom Buchumschlag aus. Die kleine lieb gewonnene Lok wie sie durch den Sand fährt, weckt bei Erwachsenen Kindheitserinnerungen. Erinnerungen an die Zeit, in der Fernsehkonsum reglementiert war und die kurzen Folgen der Augsburger Puppenkiste einem den Tag versüßten.
Die geschlossenen Türen öffnen sich, der Vorhang fährt hoch und schon sieht man die Marionetten dieser Vorstellung.
Natürlich macht da das Buch neugierig und ich war ziemlich gespannt, was Thomas Hettche dem Leser erzählen möchte.

Ein Mädchen besucht in der heutigen Zeit eine Vorstellung und verschwindet danach. Sie ist vor ihrem Vater weggelaufen und hat dabei einen Gang auf den Dachboden gefunden.
Als sie dort ankommt, trifft sie Hatü und ihre Marionetten, denn Hatü hat noch eine Geschichte zu erzählen, die sie in ihrer Puppenkiste bisher nicht erzählen konnte.
So nimmt Hatüs Geschichte den Leser mit in die Zeit, als Hatü ein Kind war, kurz bevor der Vater in den zweiten Weltkrieg zog. Das Leben war schön, der Vater arbeitete am Augsburger Stadttheater und wurde dort auch Oberspielleiter.
Doch der Krieg änderte alles für die Familie. Schon während des Krieges hatte der Vater angefangen Marionetten für seine Idee des Puppenschreins zu schnitzen, doch dieser Schrein wurde beim Bombenangriff auf Augsburg am 26.02.1944 zerstört.
Die Familie Oehmichen musste nun von Neuem beginnen und das war die Geburtsstunde der uns bekannten Augsburger Puppenkiste.
Liebvoll erzählt, nichts beschönigend führt uns das Buch weiter durch die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg mit all seinen Problemen und natürlich auch den Problemen von Hatü, die zu einer jungen Frau heranwächst.
Die Puppenkiste anfangs unter der Führung von ihrem Vater muss sich im Lauf der Jahre weiterentwickeln, bis es zu den anfänglichen Liedzeilen aus "Jim Knopf" kommt und wir die Puppenkiste auch im Fernsehen bewundern können.
Ein wunderschönes Buch über eine schwere Zeit in Deutschland und darüber wie eine kleine Puppenkiste die Herzen der Menschen im Sturm erobert hat.

5 von 5 Puppenkisten

Flashback

Habt ihr das auch schon mal?
Ihr seht ein Buch, nehmt es zur Hand und auf einmal erinnert ihr euch an etwas oder ihr hört eine euch bekannte Melodie im Kopf?
Als ich die Nominierungen für den Deutschen Buchpreis gesehen habe, ging es mir mit mehreren Büchern so.
Nun kann das zum Vorteil oder zum Nachteil sein.
Wenn man durch die Assoziation auf ein Buch hingewiesen wird, was man sonst nicht beachten hätte, kann es für den Leser ein Gewinn sein.
Es kann aber auch ins genaue Gegenteil umschlagen, wenn die Erinnerung bestimmte Erwartungen an das Buch knüpft, die das Buch aber nicht erfüllen kann.
Könnt ihr euch an ein solches Buch erinnern?
Meins stelle ich euch jetzt vor....

Freitag, 25. September 2020

Flix "Don Quijote"


Wieder einmal gab es zwischendurch eine Graphic Novel.
Die Geschichte von dem klassischen Don_Quijote sollte jedem in seiner Grundidee bekannt sein, falls ihr euer Wissen kurz auffrischen wollt, bitte auf den Namen klicken, dann kommt ihr zur Inhaltsangabe.
Wie schon bei seiner Interpretation von "Faust" geht Flix allerdings nicht nur hin und zeichnet die klassische Geschichte ab, nein.
In seiner Graphic Novel wird die Geschichte mit seiner Tiefe in den modernen Kontext gesetzt und aktuelle Themen werden in die Graphic Novel zusätzlich eingebettet.
So kämpft der moderne Don Quijote nicht gegen Windmühlen, sondern gegen Windenergieanlagen. Er kämpft gegen den Verkauf von Grund und Boden, damit seine Heimat nicht zu einem Windpark wird.
Er schreibt seiner regionalen Zeitung, dass sie keine Comics veröffentlichen solle, da dadurch das Niveau der Zeitung sinkt.
Flix greift somit moderne Probleme auf und bindet sie in die Geschichte von Don Quijote ein. Ach so und er verlagert das Geschehen von Spanien nach Mecklenburg-Vorpommern, genauer gesagt in die Nähe des Müritzsees. 
Nur in schwarz-weiß gehalten, haben viele Bilder eine wahnsinnige Ausdrucksstärke und der Leser ist recht schnell in der Geschichte und an der Seite des vermeintlich einsamen Ritters. In der Neuadaption wird er von seinem Enkel in einem Batman-Schlafanzug begleitet.
Wie schon im Roman wechselt die Stimmung auch in der Graphic Novel zwischen lustigen und bedrückenden Szenen hin und her und man erlebt, was es heißt, alt zu sein und nicht mehr für sich selbst Entscheidungen treffen zu können.
Eine gelungene Umsetzung, die dem klassischen Roman an Tiefgang nichts nachsteht.

4 von 5 Sternen

DuMont's Kriminal-Bibliothek

Ihr kennt doch sicherlich Krimi-Reihen?
Autoren entwickeln einen Detektiv, einen Ermittler, einen Polizisten oder ähnliches und lassen ihn Verbrechen aufklären. Dabei kann es um Mord, Totschlag, Entführungen, Raub oder sonstige Delikte gehen.
Schwierig wird es allerdings, wenn man auf klassische Ermittler steht. So wie ich zum Beispiel auf Sherlock Holmes. 
Natürlich werdet ihr jetzt sagen, aber da gab es doch neue Adaptionen. Ja, sicherlich. Aber es gibt ja auch nicht nur Sherlock Holmes, Miss Marple und Hercule Poirot. Die drei werden vielleicht noch etwas sagen, aber was geschieht, wenn ich die Namen "Philo Vance" oder "Charlie Chan" nenne?
Leser, die gerne klassische Krimis lesen, haben es wirklich schwer, an gute Bücher zu kommen.
Deswegen liebe die Reihe "DuMont's Kriminal-Bibliothek". Sie umfasst nicht nur einen Autor oder einen Ermittler, nein, unter dieser Bezeichnung sind im Lauf der Jahre viele klassische Krimis neu aufgelegt worden oder es wurden auch Autoren neu verlegt, die im Sinne des klassischen Kriminalromans schreiben. 
Nicht so blutrünstig wie es teilweise moderne Krimis tun, sondern eher fokussiert auf die Ermittlungsarbeit.
Wer sich einmal das Programm ansehen möchte, auf der Internetseite des Verlages findet man eigene Bücher inzwischen als E-Books. Ich kann sie nur wärmstens empfehlen. Bei Interesse bitte hierlang:
DuMont-buchverlag.de/suche/kriminal-bibliothek 

Charlotte Gardener "Lady Arrington und die rätselhafte Statue"


Ein Monster macht die Queen Anne unsicher... Nicht schon wieder, dabei wollte sich Lady Arrington dieses Mal auf der Queen Anne wirklich nur entspannen.
Nachdem sich im zweiten Buch ihre eigene Schreibblockade gelöst hatte und sie ihr neues Buch endlich fertig stellen konnte, hatte sie sich diese Kreuzfahrt gegönnt. Starten wollte sie dieses Mal in Hongkong und die kurze Kreuzfahrt bis Singapur sollte nur ein paar Tage dauern. Ein paar Tage wollte sie sich verwöhnen lassen, das Essen genießen, die Tagesausflüge mitmachen, um neue Kulturen kennenzulernen.
Doch schon in Hongkong gerät sie unvermittelt in einen Disput und als sie die Queen Anne betritt, wird ihr klar gemacht, dass sie nach der letzten Kreuzfahrt vom Schiffseigentümer unter Beobachtung gestellt wurde. Na, das klingt ja nicht nach entspannten Ferien.
Als kurze Zeit später das erste Mal das Monster auftaucht und eine alte Dame erschreckt, ist Lady Arrington schon wieder ungewollt in ein Rätsel verstrickt, was im Lauf des Buches noch zu einem Mord und mehreren Verletzten führt.
Wie schon im zweiten Band der Serie nimmt sich Lady Arrington der Ermittlungen an und wieder sind es die gleichen Personen, die ihr bei dem Abenteuer zur Seite stehen.
Der Schreibstil ist wie im zweiten Band, leicht zu lesen, witzige Dialoge, alles das, was der typische cosy mystery Krimi braucht. Allerdings kommt mir in diesem Band der typisch britische Humor ein wenig zu kurz und die Jagd auf das Monster ist teilweise ein wenig übertrieben.
Die Auflösung ist in Ordnung und der berühmte Schlussgag passt sich dem Krimi gut an.

3,5 von 5 Sternen

Treffen mit Büchermenschen

Kennt ihr das, wenn ihr Menschen besucht, die ihr erst im Internet auf Grund des Lesens kennengelernt habt?
Man trifft sich entweder passend in einer Buchhandlung, zum gemeinsamen Shopping, oder man trifft sich bei einem von beiden zuhause.
Der Besucher taucht ein in eine andere Lesewelt, denn das Regal eines anderen Lesers ist noch einmal etwas anderes als das, was er im Internet zeigt.
Der sprichwörtliche SuB lässt sich bei einem Besuch viel besser erforschen, als wenn man die Rezensionen im Internet begleitet, dann denn ist das Buch bereits gelesen und besprochen.
Man findet Bücher in den Regalen, die man entweder schon selbst gelesen hat oder die man selber gerne lesen würde oder man findet gar Bücher, die man bei dem anderen auf Grund seiner bisherigen Rezensionen nicht vermutet hätte.
In einer Buchhandlung laufen die Gespräche ähnlich ab, allerdings auf Grund der Auswahl sind sie ein wenig unpersönlicher. 
Man geht gemeinsam auf die Jagd nach neuen Bücher oder zeigt dem anderen, welche Bücher ihn vermeintlich interessieren können.
Solche Stunden mit anderen zu verbringen sind wirklich schön und da sag doch noch einmal einer Leser sind Einsiedler. 😏

Dienstag, 22. September 2020

Arno Strobel "Die App"


Stell dir vor, du sitzt zuhause mit deiner Partnerin und auf einmal schellt dein Handy... 
Dein Chef braucht dich noch für eine ganz dringende OP, leider jetzt, auch wenn es schon spät ist.
Du verabschiedest dich, fährst zur Arbeit und kommst in den frühen Morgenstunden heim.
Stell dir weiter vor, du betrittst die Wohnung. Alles ist still, soll ja auch, denn es ist noch Schlafenszeit, aber es liegt niemand im Bett. Mehr noch, das Bett ist unbenutzt.
Du rennst durch die Wohnung, aber nirgendwo findest du sie. Das Handy leitet dich sofort zur Mailbox weiter.
Du kriegst Panik. Du rufst alle an, die du kennst. Schließlich kommt auch widerstrebend die Polizei und stellt fest, dass ihr Koffer weg ist.
Aus Sicht der Polizei wurdest du verlassen!
Aber ist das so?
Arno Strobel schafft es mit seinem neuen Psychothriller dem Leser wieder eine Gänsehaut zu bereiten. In unserer Zeit wird oft der Spruch gebraucht "Technik, die begeistert", aber was passiert, wenn die Technik manipuliert wird und man nicht mehr die Realität abgebildet, sondern eine Fiktion als Realität angeboten bekommt.
Das Buch "Die App" spielt mit vielerlei Ängsten, Angst verlassen zu werden, Angst, dass dem Partner was angetan wird, Angst, dass einem niemand glaubt.
Arno Strobel spielt mit diesen Ängsten und baut in dem Buch eine Spannung auf, die den Leser nur so durch die Seiten fliegen lässt.
Den Protagonisten dabei zu begleiten, wie er versucht zu verstehen, was passiert ist und dabei zu sehen, wie er immer wieder an seinem eigenen Verstand verzweifelt, zieht den Leser völlig in das Buch.
Und über dem schwebt die ganze Zeit "Die App". Du weißt nicht, was sie alles kann, bis sie alles gegen dich einsetzt...

4,5 von 5 Apps

BLOGGER WANTED: everythingisliterary

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Steckbrief:

User: www.everythingisliterary.com
Alter: 26
w/m/d: weiblich
Lieblingsgenre: Belletristik, Jugendbuch, Thriller, Krimi
Lieblingsautoren: Taylor Jenkins Reid, Cecelia Ahern, Colson Whitehead


Welches Buch hat dein Lesefieber entfacht?

Das war bei mir der erste Band der Twilight-Saga. Als Kind und Pre-Teen habe ich mich mit Büchern tatsächlich sehr schwer getan, da ich einfach keine Ausdauer hatte, mehrere hundert Seiten zu lesen. Da griff ich also noch eher auf Märchen und Kurzgeschichten zurück. Dann folgten irgendwann dünnere Jugendbücher bis eine Freundin aus der Schule von Twilight schwärmte und mich mit ihrer Begeisterung ansteckte. Als Erstes schaute ich mir den Film an (4x an einem Wochenende), bekam dann das Buch zum 15. Geburtstag geschenkt und habe es regelrecht verschlungen. The rest is history, wie man so schön sagt.

Welches Buch würdest du einem anderen Leser ans Herz legen?

Oh Gott, da gibt es tatsächlich so viele, aber mein Go-to-Roman, den ich gern empfehle, ist "Kleine große Schritte" von Jodi Picoult. Hierbei geht es um Rassismus und wie allgegenwärtig das Thema heutzutage noch ist. Am Beispiel einer herzzerreißenden Geschichte wirft Picoult Fragen bezüglich Gleichberechtigung, Respekt und Gleichheit auf und regt auch den Leser dazu an, über diese Themen zu reflektieren.

Wonach wählst du Bücher aus, die du liest?
Das ist immer unterschiedlich. Manchmal vertraue ich auf Empfehlungen von Freunden oder anderen Bloggern, manchmal lasse ich mich vom Cover verleiten und manchmal ist der Klappentext einfach so fesselnd, dass ich direkt weiterlesen will. Ich lege mich auch beim Genre nie genau fest. Generell lese ich alles, solange mich die Geschichte reizen kann.

Würdest du jedes Buch lesen, das dir ein Verlag zur Verfügung stellt oder was ein Freund dir empfiehlt?

Nein. Vor allem wenn es um Anfragen von Verlagen geht, achte ich immer darauf, dass das Buch auch ins Programm meines Blogs passt und mich persönlich anspricht - Ratgeber und Mangas wird man bei mir zum Beispiel nie finden.

Auf welchen Autor bist du auf Grund deines Bloggens aufmerksam geworden?
Ava Reed. Ich habe zwar noch kein Buch von ihr gelesen, aber zwei stehen bereits in meinem Regal. Da Ava ebenfalls einen Bookstagram-Account hat und dort wunderschöne Buchbilder postet und über Literatur quatscht, bin ich schon recht früh auf sie aufmerksam geworden und verfolge sie immer noch gern.
 
Schreibst du für jedes Buch, das du liest, Rezensionen?
Anfangs habe ich das gemacht (es sei denn, das Buch war so katastrophal schlecht, dass ich kein gutes Wort darüber verlieren konnte), aber mittlerweile fokussiere ich mich bei den Rezensionen vor allem auf die Rezensionsexemplare, die mir Verlage zuschicken. Regelmäßig werde ich von Verlagen und Agenturen angeschrieben, auf Neuerscheinungen aufmerksam gemacht und für Kooperationen angefragt. Da haben dann solche Beiträge natürlich Vorrang. Auf meinem Instagram-Account sieht man aber von beidem etwas - sowohl die Rezensionsexemplare als auch die Bücher, die ich privat lese.

Welches gehypte Buch war für dich persönlich ein Flop?

"Mirror Mirror" von Cara Delevingne. Hier hat mich vor allem die vulgäre Ausdrucksweise der Jugendlichen gestört, die den Lesefluss daher etwas hinderte und der große Plottwist war sehr vorhersehbar. Es konnte sich nicht wirklich Spannung aufbauen und die große Überraschung zum Schluss blieb aus. Schade, denn auf das Buch hatte ich mich damals ziemlich gefreut. Aber ich denke, das ist auch immer das Problem bei einem Hype. Man hört von allen Seiten, wie unglaublich gut ein bestimmtes Buch sein soll und hat daher schon vor dem Lesen unnormal hohe Erwartungen, die man dann natürlich kaum noch erfüllen kann. 

 
Neugierig geworden mit welchen Bloggern ich sonst noch in Kontakt stehe?
Oder wollte ihr vielleicht weitere Blogs kennenlernen?
Unter dem Label "Blogger Wanted" findet ihr alle Blogger, die ich hier vorstelle.
Vielleicht möchtest du auch dabei sein? Dann kommentiere doch den Beitrag. 😊

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Montag, 21. September 2020

Vincent Raffaitin "Escape Book Rätsel um Leonardo"

Da man sich zur Zeit viel zuhause aufhält und man nicht immer nur lesen kann, passt es gut, dass die Buchbranche sich vor einiger Zeit schon darauf besonnen hat, nicht nur Krimis herauszugeben, sondern den Leser auch aktiv an Krimis teilnehmen lässt und zwar in Form von Escape Room Mysteries.
Viele verschiedene Varianten sind inzwischen auf den Markt gekommen, von Brettspielen, über Adventskalender bis hin zu Büchern, die man aufschneiden muss, um den nächsten Hinweis zu erhalten.
Das Prinzip, welches bei allen gleich ist, ist die Tatsache, dass man innerhalb einer vorgegeben Zeit, das Rätsel zu lösen hat.
Bei diesem Buch ist der Vorteil, dadurch dass es nicht zerschnitten oder aufgerissen werden muss, kann man den Rätselspaß mehrfach erleben.
Aber nun zur Geschichte: Es geht um Leonardo da Vinci und seine Erfindungen. Der Spieler befindet sich in der heutigen Zeit in Frankreich und soll die letzten Rätsel um Leonardos Erfindungen und Entdeckungen lösen.
Man hat eine Stunde, um die Geschichte zu lesen und dabei die entsprechenden Rätsel zu lösen. Dabei sind die Rätsel, sehr zu meiner Freude, verschiedener Natur, Zahlenrätsel, Buchstabenrätsel, mal muss der Leser auch um die Ecke denken und sich an eine vorige Aufgabe erinnern, um eine weitere Aufgabe zu bestehen.
Im Anhang befinden sich zu den Rätseln jeweils zwei Hinweise, die man nachschlagen kann, wenn man mal nicht mehr weiter weiß.
Was sich jetzt vielleicht einfach anhört, es sei euch gesagt, eine Stunde kann verdammt kurz sein, wenn man eigentlich noch Zeit bräuchte.
Mir hat dieses Escape Book gut gefallen, die Geschichte war durchdachte, die Rätsel waren vielfältig. Letztlich habe ich es nicht innerhalb von einer Stunde geschafft. Vielleicht probiere ich es noch einmal, denn Rätsel sind auch Übungssache. 😎
Das Buch wurde mir vom Verlag zur Verfügung gestellt.

4 von 5 Rätseln

Sub 3.0

Eigentlich hätte ich ja jetzt Zeit.
Zeit um den SuB auf die eine oder auf die andere Art abzubauen.
Klar lese ich viel in diesen Urlaubstagen, in der Hoffnung, dass mich die Leseflaute nicht doch noch erwischt, aber ich ich könnte auch anders.
Ich weiß nicht, ob ihr das auch kennt?
In meinem Regal stehen Bücher, die stehen da schon gut und gerne zehn Jahre. Vielleicht nicht genau an der gleichen Stelle, da ich mein Buchregal auch schon mal umgeräumt habe, aber vom Prinzip her. Immer wieder schaue ich mir diese Bücher an und frage mich, warum ich sie mir irgendwann einmal gekauft habe, wenn ich sie dann doch nicht lese.
Dann überkommt mich oft der Gedanke, dass ich sie weggeben sollte. Verkaufen, verschenken, irgendwas, weil ich lese sie ja doch nicht.
Aber wäre es nicht genau das? In dem Moment, wenn ich sie abgeben würde, oder zumindest kurze Zeit später würde ich sie lesen wollen und dann?
Wären sie weg. Ich müsste sie neu kaufen oder würde sie gar nicht mehr finden.
Wie handhabt ihr das? Wie lange darf ein Buch ungelesen bei euch bleiben, bis es ausziehen muss?

Matthew Costello - Mydworth Countdown im Cockpit


Bereits zum sechsten Mal entführt uns Matthew Costello ins beschauliche Mydworth.
Auf dem Anwesen von Tante Lavinia soll eine Flugshow stattfinden, um Spendengelder für weibliche Pilotinnen zu sammeln.
Der Star der Show ist die historische Figur Amelia Earhart. Matthew Costello baut somit zum ersten Mal eine reale Person in seine Kurzkrimis ein, was gerade diesem Buch eine besondere Würze gibt.
Der schüchterne Star möchte nichts anders als Fliegen und sich nicht mit der Presse abgeben, nur damit das Geld auch weiterhin in der Kasse klingelt. Da sie sich aber den anderen Frauen gegenüber verpflichtet fühlt, lässt sie diese Termine über sich ergehen.
Als sie sich allerdings auf den Weg zu Lavinias Anwesen macht, geschieht das unglaubliche; der Motor des Flugzeugs stockt und sie muss auf einem benachbarten Feld notlanden.
Doch wer hätte was davon, wenn sie mit dem Flugzeug abgestürzt wäre?
Harry und Kat, die den Beinahe-Absturz vom Anwesen aus beobachtet haben, stürzen sich direkt in die Ermittlungen und man kann sich gar nicht vorstellen, wie viele Menschen an diesem Schicksal verdient hätten.
Auch wenn ich schon mehrere Bände dieser Kurzkrimi-Serie gelesen habe, muss ich sagen, dass dieser Band eindeutig mein liebster war.
Witzig geschrieben, gute Dialoge und auf die Kürze gut ausgearbeitete Charaktere lassen den Leser die ganze Zeit miträtseln, wer von den ganzen Hallodris denn letztlich der Missetäter war.
Eine gute Geschichte zum sonntäglichen High Tea.

5 von 5 Cockpits

Deutscher Buchpreis

Auch wenn es dieses Jahr keine klassische Buchmesse geben wird, wird trotz allem der "Deutsche Buchpreis" verliehen und wie jedes Jahr stellt sich mir die Frage, "muss" man diese Bücher lesen, eben weil sie nominiert sind und weil sie aus den erschienenen Büchern herausragen? 
Sind diese Bücher per se etwas besonderes, weil sie nominiert sind oder sind sie nominiert, weil sie etwas besonderes sind?
In den letzten Jahren habe ich mich oft an den nominierten Bücher oder teilweise auch an den Gewinnern versucht, doch oftmals haben mir diese Bücher, die dann natürlich auch entsprechend bekannt werden, nicht wirklich gefallen.
Wie geht es euch?
Lest ihr Bücher, die nominiert werden?
Oder lest ihr sie nur, wenn sie eurem Genre entsprechen?
Oder verweigert ihr euch ihnen komplett?

Kerstin Gier "Silber - Das dritte Buch der Träume"


Mit diesem Teil endet die Geschichte um Liv, Henry, Mia, Florence und Grayson. Wie es bei Trilogien oft der Fall ist, gilt es auch im letzten Teil die letzten großen Gefahren zu bestehen und es gilt zu versuchen, die Welt wieder ins Reine zu bringen.
Doch wie soll man das anstellen, wenn man nicht wirklich weiß, wer die eigentliche Bedrohung ist? Als Anabel zurückkehrt, scheint es erstmal so, als ob sie wahrlich die ganze Zeit das wahrhaft Böse gewesen ist, doch ist es so? Oder trügt hier nur der Schein?
Nochmals lässt Kerstin Gier auf eine weitere Art der Träume ein und schickt den Leser auf eine weitere Erkundungstouren auf die schon bekannten Korridore, doch was wartet dieses Mal auf Liv, Henry und Grayson?
Und warum taucht neuerdings auch Emily auf dem Korridor auf?
Weiterhin stehen auch im Haushalt von Liv und Grayson weitreichende Veränderungen an, die die Teenager verhindern wollen, doch was will man als Kind schon tun, wenn die Erwachsenen Entscheidungen treffen?
Der letzte Teil bildet einen guten Abschluss der Trilogie. Alle offenen Fragen werden zum Schluss geklärt und der Leser bleibt mit einem beglückten Gefühl zurück.

4 von 5 Türen 

Donnerstag, 17. September 2020

Stefan Müller "Tibur und ich"


Oftmals ist es mit Büchern wie mit dem nach Hause kommen. Man setzt sich gemütlich mit dem Buch hin, genießt die Geschichte und fühlt sich auf eine besondere Art und Weise "zuhause".
Sicherlich schafft das nicht jedes Buch und definitiv ist auch nicht jedes Genre für dieses Gefühl geeignet, aber "Tibur und ich" zählt dazu.
Eine Erzählung, die in groben Zügen an Tom Sawyer und Huckleberry Finn erinnert, beschreibt die Geschichte zweier Jungen an der Schwelle zum Erwachsenwerden. Zwei Jungen, die bisher eher Einzelgänger waren und die eine günstige Fügung nun zusammengebracht hat.
Jan, der sich bisher nur für wenig interessiert hat, wird durch Tibors Einzug in Jans Wohnhaus mit der Welt der Bücher konfrontiert, aber es ist nicht nur das. Tibor ist zum ersten Mal das für ihn, was er bisher nicht hatte, der beste Freund.
Sie zelten am Bach, sie gehen zusammen zur Schule, sie lesen gemeinsam. Was sich in vier Wochen entwickelt, geht so tief, dass die nackte Erkenntnis des Betrugs umso schwerer wiegt und die Freunde, kaum das sie sich gefunden haben, schon wieder entzweit.
Wie kann ein Mensch, dem man sich so völlig geöffnet hat, einen so bewusst verletzen, indem er seine Gefühle ignoriert und nicht mehr für ihn da ist?
Kann man eine solche Freundschaft überhaupt noch retten oder ist sie dazu verdammt so kurz nach dem Entstehen schon wieder zu Ende zu sein?
Das Buch spiegelt wunderschön die gegeneinanderkämpfenden Gefühle im Zuge des Erwachsenwerdens wieder und sowohl bei den freundschaftlichen Gefühlen als auch bei den Gefühlen, die das Bücher sammeln betreffen, muss der Leser oftmals sehr schmunzeln.
Die klare Sprache ohne viel Hektik und ohne weitere Effekthascherei lässt dem Buch Raum die eigentliche Geschichte zu entfalten. Der Leser kann sich auf die Probleme und Ängste der beiden Protagonisten einlassen und gegebenfalls kann man auch in den eigenen jugendlichen Erinnerungen schwelgen, denn eine Jugend hatte jeder und die Buchsammelleidenschaft ist vielen von uns bis heute geblieben.
Das Buch ist ein definitives Wechselbad der Gefühle, aber Stefan Müller hat sich ein Ende für seine Geschichte ausgedacht, die sich jeder Mensch im wahren Leben wünschen würde.

4 von 5 Bibliophilen

#AutoralsLeser: Jonas M. Light

Oftmals nehmen wir Leser in einer Person nur den Autor war, doch das ist natürlich nur ein Teil der Wahrheit.
Ein Autor ist auch selbst ein Leser und ist durch das, was er gelesen hat beeinflusst. Doch spiegelt sich das Gelesene im Geschriebenen wider?
Wollen wir doch einmal sehen.  😉
Heute hat dieser Autor die Fragen zu seinem Leseverhalten beantwortet: 


Jonas M. Light

1. Welches sind die drei besten Bücher, die du je gelesen hast?
Puuuh, na das ist aber zu Beginn gleich mal eine echte Hammerfrage. Die drei besten Bücher … hmmmm. Ich rede mich mal ein wenig geschickt heraus, okay? Meine besten drei Bücher sind ein sich jederzeit ändernder lebender Organismus. Was heute noch in den Top 3 ist, kann morgen schon in den Top 5 sein. Aber egal, ich red ja ständig um den klebrigen Brei herum ... hier die drei Bücher, die mir momentan in den Sinn kommen (Stand: 15.09.2020):

- Das Schwert von Shannara (Terry Brooks): Die 1982er Ausgabe vereint die ersten drei Bände der Shannara-Trilogie in einem Band und ist für mich immer noch DAS Fantasybuch neben Midgard von Wolfgang Hohlbein.
- Das Bildnis des Dorian Gray (Oscar Wilde): Hab ich erst vor Kurzem gelesen und war begeistert von der lebhaften Sprache und tollen Geschichte. Ein Hammerbuch – auch heute noch!
- Wieder fühlen lernen (Safi Nidiaye): Ein Buch, das für mich in jeden Schulunterricht gehört. Kleine Geschichten und Übungen, wie du es schaffst, dich selbst und die Welt zu heilen.


2. Wo liest du am liebsten?
Ich lese tatsächlich am liebsten im Bett und im Zug. Dabei schaffe ich es regelmäßig, dabei wegzunicken. Als Hörspiel hatte ich vor dem Schlafengehen mal „Die purpurnen Flüsse“ als Hörspiel begonnen. Ich habe nie mehr als die ersten 15 Minuten geschafft, da ich immer eingeschlafen bin. Daher keine Hörbücher mehr :-)

3. Welches Buch hast du zuletzt gelesen und würdest es weiterempfehlen?
Absolute Empfehlung: Der Mond des Vergessens von Brian Lee Durfey. Ein besseres Fantasybuch ist mir in den letzten Jahren nicht untergekommen. Bildgewaltige Sprache, supergeniale Fabelwesen und Intrigen und Machtspielchen wie bei GOT. Super, unbedingt reinlesen!

Autoren-Sonderfrage: Hast du Tipps für angehende Autoren?
Na klar: Schreiben, schreiben … und ach ja, schreiben ;-) Schreiben ist ein Handwerk und aus meiner Sicht genauso zu erlernen wie Skifahren oder Slacklining. Dabei hilft es anfangs ungemein, wenn du dir feste Zeiten zum Schreiben nimmst (z. B. jeden Tag von 19:00 bis 19:30 Uhr). In dieser Zeit solltest du dich von nichts – aber auch gar nichts – ablenken lassen. Das ist DEINE Schreibzeit. Was es noch zu beachten gibt, liest du hier: https://www.tad-time.de/post/2018/09/17/meine-top-5-besten-schreibtipps

 

Nachdem ihr nun wisst, was er liest, könnt ihr hier schauen, was er schreibt:
https://www.tad-time.de/

In diesem Sinne, fröhliches Lesen und freut euch auf die nächste Woche und auf einen weiteren Autor.

Dienstag, 15. September 2020

Jonas M. Light "Tad Time - Das Erwachen der Schatten"


Tauche ein in die Welt Jorums und folge Tad Time bei seiner weiteren Ausbildung zum Schattenwart; dies ist grob der Inhalt des zweiten Sammelbandes um Tad Time, welcher dem Leser in den fünf Episoden erzählt wird.
Aber der Reihe nach:
Für alle, die wie ich den ersten Sammelband nicht gelesen haben, enthält der zweite Sammelband zu Beginn eine einseitige Zusammenfassung der jeweiligen Episode eins bis fünf.
Tad Time ist von unserer Erde in das Elysarium gebracht worden, um als neuer angehender Schattenwart die Welt Jorum vor den Schattenwesen zu beschützen.
Die Schattenwesen haben in der Bibliothek auf Jorum ein altes Buch entdeckt, womit sie ihre Kräfte bündeln und verstärken können, um die Welt Jorum endgültig zu zerstören.
Tads Mentorin Fay bildet ihn im Elysarium in mentaler Stärke und weitesgehender Kampfeskunst aus, um mit den Völkern auf Jorum gegen das jeweilige Schattenwesen in den einzelen Reichen zu kämpfen.
Dabei stellt jede einzelne Welt Jorums auch ein eigenes Oberhaupt und jede Welt ist anders.
Jaria (Luftwelt), Maqua (Wasserwelt), Saterra (Dschungelwelt) & Zono (Höhlenwelt) sind untereinander mit Energieschlüsseln verbunden, um den Kontakt zwischen den Welten aufrecht zu erhalten und sich gegen die Schattenwesen zu verteidigen. Aber leider gibt es auch einzelne Welten, die ihr eigenes Süppchen kochen.
Tad Time ist dabei vieles. Es hat Elemente von Superhelden, es erinnert aber auch gerne mal an klassische Fantasybücher (wie z.B. Herr der Ringe).
Es ist auch teilweise eine kleine Komödie, wenn Tad seinen Partner zugeteilt bekommt und die beiden wie Hund und Katz sich erst einmal zusammenraufen müssen.
Vieles in den Büchern wird mit mentaler Stärke und weniger mit wirklich körperlicher Kraft gelöst und für Tad gilt es immer erst einen Weg durch sein Gedanken zu suchen, bevor er den Schattenwesen mit körperlichem Einsatz auf die Pelle rückt.
Mit wunderschönen Illustrationen und Karten ist der Sammelband auch optisch nett anzusehen und ein beigefügtes Personenverzeichnis hilft dem Leser mit den vielen Charaktern klarzukommen.

Tad Time ist definitiv ein Fantasybuch, was ich in einer solchen Art noch nicht gelesen habe. Witzig geschrieben, an den passenden Stellen aber auch durchaus ernsthaft, kann man gut in die Geschichten eintauchen und dem berühmten Kampf zwischen "Gut" und "Böse" verfolgen.

Das Buch hat der Autor mir zur Verfügung gestellt.

Wer sich einen Überblick über Tad Time und seine Buchreihe verschaffen möchte, hier geht's lang: https://www.tad-time.de/

4 von 5 Schattenwarten

BLOGGER WANTED: Buecherfreund_drmller

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Steckbrief:

User: www.instagram.com/buecherfreund_drmller
Alter: 40
w/m/d: m
Lieblingsgenre: Belletristik (reales Leben)
Lieblingsautor: Eshkol Nevo, Brigitte Reimann, Joseph Roth, Georg Hermann, Mario Vargas Llosa, Mira Magén, Margaret Mazzantini

 
Wie bist du dazu gekommen, Rezensionen zu schreiben? Wie bist du dazu gekommen, einen Blog zu starten?
Ich liebe Bücher. Zudem hatte ich schon immer das Bedürfnis, diese Liebe mit anderen zu teilen. Neben dem Lesen an sich versuche ich auch immer, das Interesse speziell für jene Bücher und Autor*innen zu wecken, die mir selbst sehr am Herzen liegen. Ich hatte das Glück, germanistische Literaturwissenschaft studieren zu dürfen, sogar zu promovieren und meine Literaturliebe so richtig auszuleben.
Meine Doktorarbeit ist ein Sammelsurium an Literaturempfehlungen, ebenso mein Sachbuch „111 Gründe, Bücher zu lieben“, und auch in meinen beiden Romanen stecken die Liebe zur Literatur und Buchtipps drin.

Welches Buch hat dein Lesefieber entfacht?
Das lässt sich an einem bestimmten Buch nicht festmachen, das war eher ein natürlicher Prozess. Vom Vorlesen-Lassen durch die Eltern über Ausleihen in der (Schul-)Bibliothek (als Kind großer Fan der „Was ist Was?“-Bücher gewesen) bis zum Besitzen-Wollen der Bücher, für die ich mich interessierte. Schreiben und Lesen gingen dabei Hand in Hand.

Was ist für dich das schwerste daran, wenn man Rezensionen schreibt?
Sich (für Instagram) kurzzufassen.
 
Welches Buch würdest du einem anderen Leser ans Herz legen?
So aus dem Bauch heraus alles von Eshkol Nevo, Margaret Mazzantini, Georg Hermann, Sándor Márai und Mira Magén.
 
Wonach wählst du die Bücher aus, die du liest?
Oft ergibt eins das andere. Aber ich würde lügen, wenn ich behauptete, ich ließe mich nicht auch von tollen Titeln und ansprechenden Covern gefangen nehmen.
 
Würdest du jedes Buch lesen, was dir ein Verlag zur Verfügung stellt oder was ein Freund dir empfiehlt?
Nein. Buchgeschenke erhalte ich sowieso nur noch sehr selten. Empfehlungen prüfe ich, oft war das Empfohlene aber gut ausgewählt. Ich bin nicht an Rezensionsexemplaren von Verlagen interessiert, weil das immer eine gewisse Erwartungshaltung schafft. Und in meinen Augen stellt das auch keine „unbezahlte Werbung“ – zum Beispiel auf Instagram – dar, denn der Rezensent bekommt das Buch ja geschenkt. Ich lese lieber, was mich gerade interessiert – und wenn es mir gefällt, schreibe ich auch eine kleine Empfehlung.
 
Auf welchen Autor bist du auf Grund deines Bloggens aufmerksam geworden?
Durch die Instagram-Community bin ich beispielsweise auf Amélie Nothomb und Delphine de Vigan aufmerksam geworden (und zahlreiche andere). Aber an Lesematerial hat es mir noch nie gemangelt – ich bin ja eigentlich auch Literaturwissenschaftler.
 
Schreibst du für jedes Buch, das du liest, Rezensionen?
Ausgiebig Rezensionen schreibe ich erst seit etwas über einem Jahr, nämlich seit ich meinen Instagram-Account angelegt hatte. Das Ziel: Bücher, die ich mag, anderen Leuten zu präsentieren, darunter auch alte und fast vergessene literarische Schätze. Ich schreibe grundsätzlich nur eine Rezension, wenn mir ein Buch gefallen hat. Dieses ganze negative Gemecker nervt mich nur noch und ist manchmal über die Maßen verletzend. Am anderen Ende steht nämlich immer jemand, die/der hofft, dass ihr/sein Werk auf Zustimmung stößt.


Neugierig geworden mit welchen Bloggern ich sonst noch in Kontakt stehe?
Oder wollte ihr vielleicht weitere Blogs kennenlernen?
Unter dem Label "Blogger Wanted" findet ihr alle Blogger, die ich hier vorstelle.
Vielleicht möchtest du auch dabei sein? Dann kommentiere doch den Beitrag. 😊

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Montag, 14. September 2020

Ambrose Parry "Die Tinktur des Todes"


Edinburgh, 1847.
Im viktorianischen Edinburgh kommt es zu einer Reihe von ungewöhnlichen Todesfällen. Doch da es sich vornehmlich um junge Frauen von niederem Stand handelt, ist die Polizei schnell mit dem Urteil "Selbstmord" dabei.
Als die junge Evie stirbt, glaubt der junge Medizinstudent Will Raven nicht, dass sie sich selbst umgebracht hat. Trotzdem er gerade seine neue Stelle bei Dr. Simpson angefangen hat, versucht er Beweise dafür zu finden, dass sie sich nicht selbst getötet hat. Das Hausmädchen Sarah steht ihm dabei zur Seite, auch wenn sie ihm eher aus Eigennutz hilft.
Eine weiterer Teil der Geschichte ist die Entwicklung der Anästhesie und der oftmals verzweifelte Versuch die Medizin voranzubringen.
Ambrose Parry taucht ein in das nebelige Edinburgh mit all seinen Spelunken, seinen Erpressern, seinen Dieben und seinen Huren. Ein Menschenleben ist zu dieser Zeit oftmals nicht viel wert und gerade im Gesundheitswesen herrscht eine strikte Zweiklassengesellschaft.
Sehr anschaulich und gegenfalls auch brutal wird geschildert, wie das niedere Volk zum einen und die Reichen auf der anderen Seite behandelt werden und auch wenn man zeitweise meint, den Gestank aus der Gosse wirklich riechen zu können, so ist das Buch wirklich grandios. Nichts wird beschönigt, aber es wirkt auch nichts maßlos übertrieben.
Die Charaktere sind gut herausgearbeitet und wenn man Edinburgh kennt, kann man der Handlung auch wunderbar durch die Stadt folgen.
Das Buch ist einerseits ein wirklich guter Krimi, andererseits aber auch ein sehr gesellschaftskritischer Roman und des Weiteren auch noch eine gute Einführung in die Welt der Medizin und Anästhesie.
Ein hervorragender Auftakt für neue Krimireihe.

5 von 5 Tinkturen

Donnerstag, 10. September 2020

Buch gegen Film: Der Name der Rose


Vor einiger Zeit hatte ich schon das Thema "Literaturverfilmungen" angesprochen. Auch wenn ich eigentlich sehr skeptisch gegenüber "Literaturverfilmungen" bin, möchte ich doch mit einer beginnen, die ich persönlich sehr gelungen finde.

In "Der Name der Rose" spielen Sean Connery und Christian Slater in der Verfilmung von Umberto Ecos Roman die Hauptrollen und bringen uns die Geschichte nahe.
Im Apennin im Jahre des Herrn 1327 sollen in einer Benediktinerabtei die führenden Köpfe des Franziskanerordners auf Papst Johannes XXII. treffen um wichtige theologische Fragen zu erörtern.
Brisant wird es aber schon im Vorfeld, da sich in der Abtei Todesfälle ereignen, die einen Schatten auf dieses Treffen werfen.
William von Baskerville (Sean Connery) nimmt sich mit seinem Novizen (Christian Slater) dieser Todesfälle an, auch wenn er dabei nicht auf die Unterstützung der Benediktiner hoffen kann, die die Todesfälle gerne ignorieren würden.

Warum mir der Film besser gefällt? Nun, es ist die Sprache von Umberto Eco mit der ich meine Probleme habe. Sein Schreibstil ist mir zu komplex und oftmals auch zu verschachtelt, auch wenn ich die Geschichte wirklich hervorragend finde.
Viermal habe ich im Lauf der Jahre versucht das Buch zu lesen, ich habe jedes Mal nach ungefähr 50 Seiten aufgegeben.
Den Film habe ich inzwischen mindestens fünfmal gesehen. ;-)

Ein klarer Punkt für den Film.

Buch gegen Film: 0 : 1 🎞


Hier geht's zum Buch: https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Name_der_Rose

Hier geht's zum Film:https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Name_der_Rose_(Film)

Hier geht's zur Lokation: https://kloster-eberbach.de/stiftung-kloster-eberbach/drehort-kloster/location/

Ithar Adel "Geschichten zum Einschlafen: für Erwachsene"


Menschen mit Schlafproblemen kennen das. Nacht für Nacht wälzt man sich im Bett, kommt entweder nicht in den Schlaf oder alternativ wird man des Nachts öfters wach.
Tipps zum Schlafen und entsprechende Literatur gibt es zuhauf und doch sticht dieses Buch aus der Masse heraus.
Während andere Bücher einem erzählen, dass man vor der Schlafen gehen, z.B. das Schlafzimmer lüften, die Bettdecke aufwärmen, Lavendelkerzen anzünden soll oder ähnliches, geht Ithar Adel einen anderen Weg.
Aus seiner Sicht sind die Menschen durch den täglichen Stress, die Hektik und durch ihre Probleme viel zu angespannt und können abends nicht wirklich abschalten.
In seinem Buch gibt er daher zwar auch ein paar klassische Tipps zum Thema "Abendrituale", aber sein Hauptaugenmerk liegt auf seinen zehn Gute-Nacht-Geschichten. Zehn Mal erzählt uns Ithar Adel ganz entspannt eine Geschichte, in der eine Person sich aus ihrem Alltag zur Ruhe setzt und ihre Umgebung bewusst auf sich wirken lässt.
Weitere Tipps, wie z.B. mal das Handy bewusst ausmachen oder mit einer Situation, so wie sie ist, zufrieden sein, baut er geschickt in die Geschichte ein, sodass man sich zum einen entspannt, aber auch noch eine neue Sichtweise entdeckt.
Bei zehn Geschichten findet jeder "seine" Gute-Nacht-Geschichte", die ihm beim Einschlafen hilft.

5 von 5 Schäfchen


Dienstag, 8. September 2020

BLOGGER WANTED: mari_liest

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Steckbrief:

User: instagram.com/mari_liest
Alter: 39
w/m/d: w
Lieblingsgenre: Fantasy, Krimi, Klassiker, Kinderbücher
Lieblingsautor: bestimmt mehrere, im Moment würde ich sagen Katrine Engberg


Wie bist du dazu gekommen, Rezensionen zu schreiben? Wie bist du dazu gekommen, einen Blog zu starten?
Ich habe über meinen privaten Account im Februar zufällig einen Buch-Account entdeckt und mir dann viele weitere Profile angesehen. Und das hat mich total inspiriert. Zuerst hab ich noch am privaten Account Bücher vorgestellt, und als ich dann ein Buch gewonnen habe (das ich auch MEGATOLL finde), habe ich mir Anfang März einen eigenen Bookstagram-Account angelegt. Und ich muss sagen, ich finde es toll! Ich mag den Austausch und habe viele tolle Personen kennengelernt.

Welches Buch hat dein Lesefieber entfacht?
Wieder entfacht hat es das Buch "Dankbarkeiten" von Delphine de Vigan. Ich hatte von einer Bloggerin "Lovelybooks" empfohlen bekommen und das Buch hat mich voll angesprochen. Habe dann eine Woche gefiebert, ob ich gezogen werde oder nicht. Und da war er dann: mein erster Buchgewinn. Und damit ist dann alles ins Rollen gekommen.

Welches Buch, welches nicht aus deinem Lieblingsgenre stammt, hat dich so beeindruckt, dass du ihm 5 Sterne gegeben hast?
Das war ganz klar "Dance or die", das von der Loveparade-Katastrophe aus Duisburg handelt. Ich lese nicht allzu oft Tatsachenbücher, aber dieses wollte ich lesen. Und es hat mehr als 5 Sterne verdient!

Was ist für dich das schwerste daran, wenn man Rezensionen schreibt?
Meine Gedanken sinnvoll in Reih und Glied zu bringen. Ich notiere mir nie etwas mit, daher fallen mir gewisse Dinge dann immer erst beim Schreiben ein. Ich schreibe meine Rezensionen auch durcheinander, das bedeutet, was mir einfällt wird getippt, und dann in ein System gebracht, damit es dann zum Schluss auch einen Sinn ergibt.

Welches Buch würdest du einem anderen Leser ans Herz legen?
Da fallen mir mehrere ein: Dance or die, Alles still auf einmal, die Oral History vom 09.11.2001, für Kinder: Mondküken, das Neinhorn. Little women, Dracula, YORN (Diogenes Verlag).

Wonach wählst du die Bücher aus, die du liest?
Ob mich der Klappentext anspricht und mir die Optik gefällt. Klingt doof, ist aber so. ;-) Wenn mich das Buch nicht anspringt, greife ich später zu Hause auch nicht danach, um es zu lesen.

Auf welchen Autor bist du auf Grund deines Bloggens aufmerksam geworden?
Katrine Engberg, Sarah J. Maas und Kenneth Oppel

Schreibst du für jedes Buch, das du liest, Rezensionen?
Seit ich auf Bookstagram bin, ja. Vorher habe ich das nur sporadisch getan, und da auch nur beim großen A.


Neugierig geworden mit welchen Bloggern ich sonst noch in Kontakt stehe?
Oder wollte ihr vielleicht weitere Blogs kennenlernen?
Unter dem Label "Blogger Wanted" findet ihr alle Blogger, die ich hier vorstelle.
Vielleicht möchtest du auch dabei sein? Dann kommentiere doch den Beitrag. 😊

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Montag, 7. September 2020

Kerstin Gier "Silber - Das zweite Buch der Träume"



Kurze Zeit hat man verschnauft, schon geht es spannend mit dem zweiten Teil der "Silber" Trilogie weiter.

Das zweite Buch setzt mit ein wenig Versatz zum ersten Buch ein und man trifft alle Hauptfiguren aus dem ersten Band wieder (ich würde definitiv dazu raten, die Bücher in der vorgegebenen Reihenfolge zu lesen).
Ohne zuviel verraten zu wollen, der Bruch, der zum Ende des ersten Bandes durch die Clique gegangen ist, lässt sich auch im zweiten Band nicht reparieren.
Henry und Liv gehen weiterhin in die Traumwelt, während sich die anderen erstmal zurückziehen. 
Bis, ja bis, Livs kleine Schwester anfängt schlafzuwandeln. 
Die Ereignisse überschlagen sich daraufhin und auch der Blog schürt das Klima an der Schule, denn auf einmal sind alle gegen Liv und ihre kleine Schwester. Woher kommt der Blog an solche privaten Geheimnisse?
Der zweite Teil steht dem ersten in Spannung, Witz und Handlung in nichts nach. Es wird ein neuer Handlungsstrang eingeführt, wodurch die Geschichte anknüpft, aber ihren eigenen Inhalt hat.

4 von 5 Türen

Donnerstag, 3. September 2020

#AutoralsLeser: Beatrice Regen

Oftmals nehmen wir Leser in einer Person nur den Autor war, doch das ist natürlich nur ein Teil der Wahrheit.
Ein Autor ist auch selbst ein Leser und ist durch das, was er gelesen hat beeinflusst. Doch spiegelt sich das Gelesene im Geschriebenen wider?
Wollen wir doch einmal sehen.  😉
Heute hat diese Autorin die Fragen zu ihrem Leseverhalten beantwortet: 


Beatrice Regen

1. Welches sind die drei besten Bücher, die du je gelesen hast?
Ganz spontan:
Die Säulen der Erde von Ken Follett
Feuer und Stein von Diana Gabaldon
und
Blutverrat von Tom Wood

Ehrlich gesagt bin ich mir aber gar nicht sicher, wie „wahr“ diese Aussage ist bzw. wie lange sie noch wahr bleibt, da sich mein Lesegeschmack regelmäßig ändert. Momentan bevorzuge ich nämlich Thriller gegenüber historischen Romanen (daher habe ich Blutverrat auch genannt, das ist einer der letzten Thriller, die ich gelesen habe, und er hat mir insgesamt ganz gut gefallen). Trotzdem hat mich bisher kein Thriller so beeindruckt wie ich es bei „Die Säulen der Erde“ und der Highland-Saga von Diana Gabaldon in Erinnerung habe. Es ist schon Jahre her, dass ich diese Bücher gelesen habe und trotzdem kann ich mich noch sehr gut in Einzelaspekte der beiden Romane hineinversetzen. Und dass mir die Romane und die Charaktere so gut in Erinnerung geblieben sind, spricht schon sehr dafür, dass die Autoren hier gute Arbeit geleistet haben. Beide historischen Romane haben meiner Meinung nach eine sehr interessante/spannende Handlung und nicht nur die Hauptcharaktere, sondern auch die Nebenfiguren sind einzigartig und gut gezeichnet. Ich konnte mich sehr leicht in die Situationen hineinversetzen und mit den Charakteren mitfiebern – das macht für mich gute Bücher aus.

2. Wo liest du am liebsten?
Ich lese am liebsten in einem Café oder auch einfach ganz gemütlich auf der Couch. Das Schöne am Café ist, dass ich mir dann meistens ganz bewusst nur Zeit dafür nehme und alles andere einfach ausblenden kann. Mit einem Kaffee und einem Stück Kuchen dazu steigt die Gemütlichkeit natürlich auch nochmal. Am Öftesten lese ich aber tatsächlich im Zug oder beim Warten auf den Zug. Das hat auch etwas sehr Entspannendes und hilft, die Wartezeiten zu überbrücken. Ich kann es also nur jedem Zugfahrer empfehlen! Mich stört es dann nicht einmal, wenn mein Zug etwas Verspätung hat 😉

3. Welches Buch hast du zuletzt gelesen und würdest es weiterempfehlen?
Zuletzt habe ich das Jugendbuch „Mein Sommer auf dem Mond“ von Adriana Popescu gelesen und ja, ich würde es auf jeden Fall weiterempfehlen. Ich selbst habe es übrigens aufgrund einer Empfehlung gelesen. Selbst hätte ich vermutlich gar nicht danach gegriffen, aber ich bin jetzt sehr froh, dass ich es gelesen habe. Es geht um Jugendliche in einem Therapiezentrum und trotz des ernsten Themas ist es einfach schön zu lesen gewesen. Auch hier konnte ich mich wieder gut in die Charaktere hineinversetzen und nachvollziehen, mit welchen Problemen sie zu kämpfen hatten. Der lockere Schreibstil hat sein Übrigens getan, dass ich am liebsten gar nicht aufgehört hätte zu lesen. Das Buch hat mich wirklich super überrascht und mir noch einmal mehr gezeigt, dass es ganz schön sein kann, nicht immer nur die favorisierten Genres zu lesen – den Tipp zu diesem Roman habe ich übrigens von Blogger-Kollegin Steffi von Angeltearz liest bekommen.

Nachdem ihr nun wisst, was sie liest, könnt ihr hier schauen, was sie schreibt:
http://www.beatrice-regen.de/
https://www.facebook.com/regenbeatrice

In diesem Sinne, fröhliches Lesen und freut euch auf die nächste Woche und auf einen weiteren Autor.

Dienstag, 1. September 2020

Gytha Lodge "Wer auf dich wartet"



Ein Mann sieht spät abends auf seinen Laptop. Die Anwendung Skype ist geöffnet. Er sieht, wie eine Frau die Wohnung betritt und ins Bad geht. Kurz darauf erscheint eine weitere Person. Diese geht auch direkt ins Bad. Man hört kurz Geräusche, dann schleicht die Person wieder heraus und verlässt die Wohnung.

Der Mann ist hin und her gerissen und meldet sich letztlich ohne Namen bei der Polizei. Doch was war passiert?
Monate zuvor lernen sich ein Mann und eine Frau auf einer Hochzeit kennen. Der Mann ist fasziniert von der Frau und überschüttet sie mit Komplimenten a la "Du bist wunderschön". Sie ist ganz verzaubert von ihm, nur ihre Freunde trauen ihm von Anfang an nicht über den Weg.
Das Buch "Wer auf dich wartet" erzählt die Geschichte von Zoe und ihren Freunden. Alle sind auf ihre verschiedene Art voneinander abhängig, sei es durch eine Form der Liebe, eine Form des Hasses oder der reinen emotionalen Abhängigkeit. 
Die Beziehung zu Aidan, die in Rückblenden erzählt wird, erschwert die Freundschaft zwischen Zoe und ihren Freunden, da alle ihre eigenen Gedanken und Interessen haben und die Freunde sich in vielerlei uneins sind.
Als DCI Jonah Sheens mit seinem Team zu ermitteln beginnt, stößt er auf eine Wand des Schweigens und oftmals werden ihm nicht die Informationen zugetragen, die den Fall der Lösung näher bringen, sondern alle Freunde versuchen sich ins beste Licht zu rücken, auch auf die Gefahr hin, dass es die Ermittlung behindert.
Dies ist bereits der zweite Band um DCI Jonah Sheens und obwohl ich den ersten Band nicht gelesen habe, konnte ich dem Buch gut folgen.
Es ist spannend geschrieben und durch die Zeitenwechsel bleibt die Aufmerksamkeit immer im Buch gefangen. 
Die Charaktere sind für einen Krimi gut ausgearbeitet und man erhält zusätzlich zum Fall auch einen Einblick in den Alltag und das Leben der Polizei in England.
5 von 5 Polizisten

BLOGGER WANTED: caro_liest

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Steckbrief:

Alter: 31
w/m/d: weiblich
Lieblingsgenre: Thriller, Romane, Wissenschaftliche Sachbücher 
Lieblingsautor: Sebastian Fitzek und Michel Bussi


Was ist für dich das schwerste daran, wenn man Rezensionen schreibt?
Am schwersten fallen mir Rezensionen zu Büchern, die mir nicht gefallen haben. Ganz besonders, wenn ich in Kontakt mit dem Autor bzw. der Autorin stehe. Ich möchte meine Meinung nicht beschönigen, aber den Autor selbstverständlich auch nicht verletzen. Dieser hat schließlich viel Herzblut in seine Arbeit gesteckt.

Welches Buch würdest du einem anderen Leser ans Herz legen?
Das ist definitiv "Der Report der Magd". Die Geschichte ist so bedrückend und schockierend. Und die Realitätsnähe macht das ganze noch erschreckender und umso lesenswerter.

Wonach wählst du die Bücher aus, die du liest?
In der Regel entscheide ich an Hand des Klappentextes, ob mich das Buch interessiert. Aber ich bin auch ein klassisches Coveropfer. Das ein oder andere Buch ist nur wegen eines hübschen Covers bei mir eingezogen 🙈.

Würdest du jedes Buch lesen, was dir ein Verlag zur Verfügung stellt oder was ein Freund dir empfiehlt?
Bei Verlagen nicht. Denn ich wähle lediglich die aus, die mir vom Klappentext bereits zu sagen. Würde man mir nun z.B. ein New Adult Buch anbieten, würde ich ablehnen. Da mir das Genre nicht zusagt, würde mir das Buch vermutlich auch nicht gefallen. Somit ist meine Meinung zum Buch von vorneherein beeinflusst und das möchte ich vermeiden.
Bei Empfehlungen von Freunden sieht es anders aus, denn die kennen in der Regel meinen Geschmack 😀

Auf welchen Autor bist du auf Grund deines Bloggens aufmerksam geworden?
Dank Instagram bin ich insbesondere auf viele tolle Selfpublisher aufmerksam geworden. Zum Beispiel Claudia Giesdorf, Andrea Reinhardt, Nadine Teuber, um nur einige zu nennen.

Schreibst du für jedes Buch, das du liest, Rezensionen?
Ja inzwischen mache ich das. Zu Beginn hatte ich geplant lediglich für Rezensionsexemplare Rezensionen zu schreiben. Inzwischen schreibe ich meine Meinung zu jedem Buch, denn so habe ich für mich auch gleich eine hübsche Übersicht über meine gelesenen Bücher und darüber wie sie mir gefallen haben. Ein digitales Buchjournal sozusagen.

Welches gehypte Buch war für dich persönlich ein Flop?
ES von Stephen King ist wohl das bekannteste gehypte Buch, welches mir nicht so sehr gefiel. Die Geschichte finde ich tierisch spannend, doch die ausschweifende Art Kings zu schreiben finde ich sehr ermüdend. Daher konnte mich das Buch schlussendlich leider nicht überzeugen.


Neugierig geworden mit welchen Bloggern ich sonst noch in Kontakt stehe?
Oder wollte ihr vielleicht weitere Blogs kennenlernen?
Unter dem Label "Blogger Wanted" findet ihr alle Blogger, die ich hier vorstelle.
Vielleicht möchtest du auch dabei sein? Dann kommentiere doch den Beitrag. 😊

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