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Mittwoch, 28. September 2022

Will & Ariel Durant "Die Lehren der Geschichte"

5000 Jahre auf knapp 150 Seiten sind ein wagemutiges Ziel, welches sich die beiden Pulitzerpreis-Autoren sich zum Ziel gesetzt haben. So viel Geschichte verdichtet auf so wenigen Seiten, hört sich im ersten Moment nach einer starken, vermeintlich auch willkürlichen, Selektion an, doch der Leser wird mit diesem Buch äußerst gut unterhalten. Dabei sei direkt zu Anfang gesagt, die Kürze des Buches soll nicht über die Intensität des Buches hinwegtäuschen, denn das sprachliche Niveau, welches die beiden Autoren hier vorlegen ist wahrlich sehr hoch. Viele Ereignisse und Personen und auch ihr historischer Kontext werden als bekannt vorausgesetzt. Es handelt sich nicht um eine schlichte Ereigniszusammenstellung.
Das Buch, welches erstmalig in den 60er Jahren erschien und für diese Ausgabe sowohl aktualisiert als auch in Teilen überarbeitet wurde, legt einen anderen Schwerpunkt.
Die Autoren stellen schon direkt zu Beginn der Betrachtung fest, dass die Geschichtsschreibung eine Geschichte der Auslassung ist. Das allgemeine, unbedeutende Leben, was aber in vielen Leben gelebt wurde, wurde nicht dokumentiert, nur das, was für die Zeit oder von der Nachwelt als wichtig erschien. Geheimnisse wurden vertuscht, Legenden wurden gebildet, die Geschichte ist die Geschichte der Sieger. Dieser allgemein bekannte Ausspruch klingt in jeder Seite des Buches mit.
Das Buch setzt den Schwerpunkt auf Themen, die unmittelbar mit der menschlichen Natur verbunden sind und betrachtet die jeweilige Entwicklung innerhalb der 5000 Jahre. Einzelne Highlights, wie der Ausbruch des Ersten Weltkrieges, oder bestimmte Todesdaten, die eine Zeitenwende herbeiführten, werden genau benannt, ansonsten wird die allgemeine Menschheitsentwicklung beschrieben. Der Mensch und der Krieg, der Mensch und die Technik, der Mensch und die Natur sind nur eigene der zahlreichen Aspekte, die das Buch beleuchtet.
Viele Ideen, das merkt auch die Redaktion zum Schluss an, sind aus der Zeit gefallen und können nicht mehr so gelten, wie sie in den 60er Jahren galten. Die Menschen haben sich erneut verändert und man muss das Buch in seiner Entstehungszeit betrachten. Als Zeitdokument ist es interessant zu lesen, allerdings ist dies kein Einstiegswerk in die Geschichte, da es dafür zu kurz und fachlich geschrieben ist.

3,5 von 5 Jahrtausenden

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