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Dienstag, 18. Oktober 2022

M. L. von Burgberg "Ragdim - Das Geheimnis der Wächter"

In den Tiefen der Ragdim schwelt ein uraltes Geheimnis. Ein Geheimnis, das aufgedeckt, die Menschen um die Ragdim in eine dunkle Finsternis stürzen kann. Doch den wenigsten ist dies bewusst.
Vor vielen Jahren wurde Garven in einem kleinen Dorf durch eine Macht schwer verletzt und doch ist es er, der trotz seiner Herrschertreue im Hintergrund nahezu alles versucht, um altes Unrecht zu strafen und für eine neue Hoffnung kämpft.
Fantasy in der heutigen Zeit zu schreiben, ist kein leichtes Unterfangen. Viele Bereiche wurden schon abgegrast, es gibt kaum einen Zwerg, einen Elb oder einen Elf, der es noch nicht in ein Buch geschafft hat. Sich da etwas einiges auszudenken, zeugt von großer Kreativität und dem Mut, sich eine eigene Welt  neben Tolkien, C.S. Lewis oder den anderen alten Klassiker zu erbauen und auch auf der modernen Ebene sich um einen Platz in der Szene zu bemühen.
"Ragdim" hat klassische Fantasyelemente, den leichten Hauch einer Liebesgeschichte und doch hat das Buch wesentlich mehr zu bieten. Das Land, ähnlich dem deutschen Land, wird zu Beginn in einer Karte festgehalten und ermöglicht es dem Leser auch bildlich in die Welt einzutauchen.
Die Kapitel werden im Wechsel der jeweiligen Protagonisten erzählt und variieren hier in Länge und im Spannungsgrad. Die Autorin hat ein Gespür dafür, wann es gilt einzelne Szenen auszuschmücken und wann sie mit kurzen, prägnanten Informationen die Geschichte vorantreiben muss, um beim Leser Spannung zu erzeugen.
Die unterschiedlichen Figuren laden den Leser dazu ein, sich seinen eigenen Held oder zumindest seinen Lieblingscharakter auszusuchen, da die Autorin mit mehreren Protagonisten und eigenen starken Nebenfiguren, dem Leser eine Vielzahl an Personen an die Hand gibt, die man lieben oder auch hassen kann.
Lange Zeit bleibt im Dunkeln, was das Geheimnis der Ragdim ist, denn die Autorin täuscht in mehreren Momenten die vermeintliche Lösung an, nur damit sich einige Aspekte wieder nur als Finte herausstellen.
Ein Fantasybuch, was ohne Orks, Zwerge, Elben und sonstige klassische Figuren der Fantasy auskommt und damit einen frischen Wind in die Köpfe der Leser bringt.

4,5 von 5 Wächtern

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