Seiten

Montag, 14. März 2022

Christoph Grimm "Alien Contagium"

Man nehme ein Thema. Ein ganz beliebiges. Man bitte Autoren darum, hierzu eine Geschichte zu schreiben. Erstaunlicherweise kommt es trotz des vorgegebenen Themas dazu, dass die Autoren völlig unterschiedliche Texte einreichen. Nicht nur inhaltlich wird das Thema verschieden interpretiert, sondern auch die jeweiligen Umstände werden in der Anthologie auf eine Bandbreite aufgefächert, die erstaunlich ist.
Denn:
Wer sagt zum Beispiel, dass uns der Erstkontakt erst noch bevorsteht?
Wer sagt denn, dass wir die gebildetere Spezies sind?
Wer sagt, dass wir erkennen, dass uns nicht ein Mensch gegenüber steht?
Wie schon in den vorigen Anthologien, da wiederhole ich mich gerne, sind die 23 Geschichten individuell. Keine Geschichte greift das inhaltliche Thema einer anderen auf, alle haben ihre Sprache. Einige sind philosophisch angehaucht, einige sind ernst, einige sind witzig und einige lassen den Leser die eine oder andere Träne vergießen (vor Rührung oder Trauer müsst ihr schon selbst herausfinden).
So oft das Thema in Filmen, allerdings in meinen Augen weniger in Büchern, schon vorkam, so schafft es Christoph Grimm mit dieser Anthologie wieder jeden Leser abzuholen. Denn in der Anthologie ist, da lehne ich mich aus dem Fenster, für jeden Leser eine Geschichte dabei, die ihn oder sie berührt. Selbst für Leser, die wie ich nicht allzu viel Science Fiction lesen, finden sich Geschichten, bei denen es mehr um das "Zwischenmenschliche", wenn man das in Zusammenhang mit Alien so sagen darf, als um die Technik dahinter geht.
Die Geschichten bilden zusammen einen Spannungsbogen, wie eine gut zusammengestellte CD, die den Hörer bzw in diesem Falle Leser durch alle Gefühle steuert, um zum Schluss mit einem Paukenschlag abzuschließen.

4,5 von 5 Erstkontakten

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen