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Samstag, 21. Dezember 2024

Autor*innenkollektiv Winterworte "Wolfswinter"

"Man sucht sich einen Wolf."
"Einem Wolf im Schafspelz darf man nicht trauen."
"Man dreht jemanden durch den Wolf."
"Er ist ein einsamer Wolf."

Der Wolf ist in vielerlei Sprichworten in unseren Sprachgebrauch verwurzelt. Dabei ist es in erster Linie nebensächlich, ob wirklich von dem Tier oder dem entsprechenden Menschen die Rede ist.

Das Autor*innenkollektiv Winterworte hat sich dem Wolfsthema angenommen und ihm als Nebenschauplatz das Thema Hunger hinzugefügt.
Sieben Geschichten präsentieren sich auf 92 Seiten und zeigen, dass das Thema "Wolf" trotz seiner fortwährenden Präsens noch nicht abgeschlossen ist.

Gleich die erste Geschichte zeigt, dass auch verschiedene "Wölfe" aufeinandertreffen können und ihre Umwelt ins Wanken bringen können.
Denn der Wolf ist immer ein Auslöser, zum Guten oder auch zum Bösen.
Er und sein Erscheinen deuten immer den Richtungswechsel innerhalb einer Geschichte an. Dabei sind die Geschichten oft von Düsternis, Trauer oder Wut getragen. Starke Gefühle, die alle Geschichten auf ihre individuelle Art in ganzer Pracht zeigen. Die dunkle Stimmung passt zur Jahreszeit, somit hätte das Kollektiv auch keinen besseren Veröffentlichungstermin wählen können.

Sprachlich unterscheiden sich die Geschichten sehr voneinander, was die Abwechslung innerhalb der Anthologie garantiert.

Doch die Texte sind nichts für schwache Nerven. Einige der Content Notes betreffen: Kannibalismus, Mord, Gewalt und Rassismus.

Wer sich diesen Themen stellen kann, erlebt, was und vor allem wer alles ein Wolf sein kann.

4 von 5 Wolfsrudeln

 Danke an die Autor*innen für das Rezensionsexemplar.

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