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Donnerstag, 10. Oktober 2024

Kai Focke & Sabine Frambach (Hrsg) - Hochschule 2049


Die Duale Hochschule Baden-Württemberg feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Für die Herausgeber der passende Zeitpunkt eine Anthologie zu veröffentlichen, in der es um die Zukunft geht. Wie sieht die Hochschule der Zukunft aus?
Und das ist nicht die einzige Frage in diesem Zusammenhang. Denn neben dem Gebäude und den Unterrichtseinheiten bieten sich verschiedene Möglichkeiten den zukünftigen Hochschul-Alltag zu skizzieren.
Dabei sind die Einflüsse durch die Pandemie und auch die fortschreitende Digitalisierung in den achtzehn Geschichten mal mehr, mal weniger Thema.
Was an der Zusammenstellung auffällt, trotz der recht engen Vorgaben, was Plot und Zeichenzahl betrifft, sind achtzehn sehr unterschiedliche Geschichten entstanden, die durch ihre Vielfältigkeit ein Mosaik des zukünftigen Alltags an der Hochschule beschreiben könnten.
Es bleiben Themen aus unserer Zeit präsent: Lernstress, Finanzierung und haptische Versuche.
Doch es kommen auch neue Aufgaben der Hochschule dazu: hybrides Lernen und das damit einhergehende, veränderte Sozialgefüge. Das vornehmliche Stützen auf Technik und die Abhängigkeit von Servern und Daten und etwaigen Verlusten.
Doch wie so oft in der Science Fiction, was fußt auf reellen Annahmen und was ist lediglich Fiction? Nun, dass sich die Dinge ändern, haben uns die letzten Jahre deutlich gezeigt.
Was die Technik angeht, so ist der Wandel schnell und stetig.
Den Menschen zu verändern, das bedarf wie immer Zeit und Raum.
Und somit bilden die achtzehn Geschichten einen perfekten Querschnitt aus dem, was sein kann und dem, was sein wird. Abgerundet und flankiert werden die Texte von einem Sachtext zum Thema KI, geschrieben von Friedhelm Schneidewind, und einem Interview mit dem Rektor der DHBW Prof. Dr. Georg Nagler. Während der Sachbeitrag sich auf die KI-Technik im Zeitpunkt der Verschriftlichung des Artikels und die heutigen Quellen stützt, geht es bei dem Interview sowohl um eine Vor- als auch eine Rückschau. Die zwei Beiträge rücken die zuvor gelesen Texte in ein "tagesaktuelles" Licht und zeigen: Science Fiction ist sehr oft nah an der Realität. Durch diese beiden Beiträge werden die Geschichten in eine Realität eingebunden, wie sie sonst in Anthologien nicht zu finden ist. In diesem Sinne: Chapeau.

5 von 5 Hochschulen

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