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Mittwoch, 14. August 2024

Ingo Kohlschein "Mater Terra I"

Die Welt ist von Krieg und Leid zerfasert und doch scheint es Hoffnung zu geben. Nach dem letzten Krieg ist das Patriachat zerstört und die Frauen bauen in Afrika eine neue Zivilisation auf. Aus allen Ecken der Welt strömen die Frauen hierher, um in einer Gemeinschaft zu leben, die ohne Gewalt und Polizei auskommt. Doch auch hier ist nicht alles Gold, was glänzt. Die Männer sind auf den Mars verbannt und haben sich um den Abbau der Erze zu kümmern, natürlich nicht freiwillig. Denn nun dominieren die Frauen das Geschehen und die Männer sind ihnen nahezu ausgeliefert, bis ein Mann einen Plan ersinnt …

In einer nüchternen, teilweise sehr distanzierten Sprache führt uns der Autor in seine Welt um Mater Terra in seinem Auftaktsband seiner Trilogie ein. Das Setting rund um die Menschen entfaltet sich nach und nach in den ersten Kapiteln und die vorherrschende Technik wird sehr dezidiert erklärt. Ob alles in Realität umsetzbar wäre, bleibt an manchen Stellen fraglich, aber der Autor hat für seine Welt ein passendes Gerüst gebaut, indem er seine Handlungen spielen lässt.

Viele Charaktere formen die Welt von Gaia und Mars und so ist es anfangs ein Kennenlernen und Einschätzen der Charaktere. Wer verhält sich wie? Für welchen Charakter entwickelt man Sympathie? Die Erzählung lässt sich Zeit, Spannung kommt erst ungefähr nach einem Drittel auf, wenn die Welten dargelegt und die Positionen bestimmt sind.

Denn wer hat das Recht über den anderen zu herrschen? Oder: wer muss sich beherrschen lassen?

Was für mich allerdings die Geschichte an mehreren Stellen ausbremst, sind die Beschreibungen der zur Verfügung stehenden Technik. Der Erzählfluss wird schon durch den Perspektivwechsel gebrochen, was für die Spannung an manchen Stellen richtig gut funktioniert. Doch wenn gerade in Schlüsselszenen die Spannung hinter die Erklärung tritt, ist an diesen Stellen das Potenzial des Textes nicht voll ausgeschöpft. Für einen Science Fiction Thriller müsste hier auf mehr Erzähltempo gesetzt werden.

3,5 von 5 Welten

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