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Donnerstag, 1. August 2024

Bella Ellis "Die verschwundene Braut"

In der Kriminalliteratur findet man gerade in den letzten Jahren immer häufiger die Variante, dass historische Personen als Ermittler oder Detektivinnen eingesetzt werden. Dabei ist es interessant zu beobachten, welche Persönlichkeiten hierfür herausgegriffen werden. Mal sind es Krimiautorinnen, mal auch eine Person von Adel oder wie in diesem Fall, die drei Bronte-Schwestern.

Eine Bekannte von Charlotte Bronte erscheint unerwartet wieder im Leben der drei, nur um ihnen zu erzählen, dass ihre Herrin spurlos verschwunden ist. Übrig blieb im Zimmer nur eine Menge Blut. Die drei, die sich durch ihre vorigen Tätigkeiten als Kenner menschlicher Regungen sehen, beginnen im Umfeld des Hauses zu ermitteln und schon bald ist klar; der Ehemann ist ein Grobian und ein Trinker.
Doch je mehr die drei sich mit dem Fall beschäftigen, desto verzwickter werden die Möglichkeiten und die Rettung aller Beteiligten scheint immer unwahrscheinlicher.

Bella Ellis schreibt in einem ruhigen Stil - ähnlich dem von Jane Austen und den Bronte-Schwestern. Die Spannung wird sehr langsam aufgebaut und man hat teilweise das Gefühl mit den Schwestern durch das Moor zu wandern, um die kleinen Informationen am Wegesrand aufzusammeln.
Neben dem Kriminalfall erzählt die Autorin viel über die Gesellschaft jeher Zeit und auch über das Familiengefüge der Brontes. Der Vater Pfarrer, der Bruder, man würde heute verkrachte Existenz sagen, alle zerren an den Schwestern, dass sie sich nicht richtig verhalten und somit einen Schatten auf die Familie werfen würden.

Ob einem der Kriminalfall oder die Nebenhandlung besser gefällt, bleibt jedem selber überlassen, aber wem "nur" ein Kriminalfall zu wenig ist, sollte das Buch zur Hand nehmen und in eine Zeit eintauchen, die man sich heute kaum mehr vorstellen kann.

4 von 5 Bräuten

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