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Mittwoch, 19. Juli 2023

Erich Kästner "Die Schildbürger"

Jedem, wirklich jedem, ist im Leben schon einmal ein Schildbürgerstreich begegnet.
Doch warum dieser Streich so heißt, wissen wahrscheinlich die wenigsten. Erich Kästner schafft hier mit seinem Buch Abhilfe. Denn war euch klar, dass die Bürger von Schilda ursprünglich gar nicht so dumm waren und dass sie sich lediglich dummstellten, bis sie es schließlich wurden? Nein.

Auch wenn es sich um ein Kinderbuch handelt (welche gerne unterschätzt werden), habe ich stellenweise herzlich gelacht. Wenn man bei der Bürgermeisterwahl anwesend ist oder die Männer des Dorfes mit Stockpferden ihrem Herrscher entgegenreiten, sind das Bilder für den Kopf, die man erstens nicht so schnell vergisst und zweitens durch ihre Schlichtheit an Intensität gewinnen. 

Erich Kästner schafft es in elf Kapiteln zu zeigen, warum und gerade auch, wie die Menschen dumm und manchmal auch faul werden. Es ist ein Fest durch die Zeilen zu gleiten und bei diesem doch etwas älteren Text festzustellen, dass er bis heute nichts an seiner Bedeutung und seinem Scharfsinn verloren hat.
Wer die anderen Bücher von Erich Kästner kennt, wird sich ein wenig über die geänderte Erzählstruktur wundern, aber sie passt sich hervorragend diesem Text und seiner Dynamik an.

5 von 5 Streichen

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