Seiten

Freitag, 7. Mai 2021

Graham Moore "Der Mann, der Sherlock Holmes tötete"


Es ist eine allgemeine bekannte Tatsache, dass Sherlock Holmes seinem Schöpfer Arthur Conan Doyle zu einem gewissen Zeitpunkt einfach nur noch zuwider war. Auf einer Tour durch die Schweiz entdeckte Arthur Conan Doyle das Grab von Sherlock Holmes....
Die Reichenbachfälle.
Soweit die Realität.
Graham Moore nimmt dies als Ausgangssituation für seine Geschichte über Arthur Conan Doyle und die Geschichte um die Jagd nach dem fehlenden Tagebuch.
In wechselnden Kapiteln wird die Geschichte von Arthur Conan Doyle und von Harold White erzählt, der sich in unserer heutigen Zeit auf die Suche nach Arthur Conan Doyles Tagebuch macht. Der Charme der viktorianischen Zeit trifft auf die Unwägbarkeit der Moderne. Denn eins ist klar, warum sollte man nur ein Rätsel ein einem Buch verstecken, wenn man schon direkt zwei Geschichten erzählt?
Arthur Conan Doyle fühlt sich befreit, nachdem er Sherlock Holmes die Reichenbachfälle herunterstürzen ließ, doch die Leserschaft dankt es ihm nicht. Er, der große Schöpfer, wird angefeindet und als er selbst eine Bombe erhält, fühlt sich Scotland Yard nicht verpflichtet weitere Ermittlungen durchzuführen. Schließlich macht er sich selbst auf die Suche, wendet Holmes' Methoden an und kommt der Wahrheit sehr schnell nahe, welche ihn in ein tiefes Dilemma stürzt.
Harold White ist glücklich, endlich gehört er dazu. Auf einem großen Sherlock Holmes Treffen wird er in die Gemeinschaft aufgenommen und schnell wird seine Kombinationsgabe auf die Probe gestellt. Als der Finder des verschollenen Tagebuchs während des Kongresses stirbt, ist es an Harold sich auf die Spur des Mörders zu begeben. Schließlich ist die Lösung ein "elementares" Bedürfnis für die Gemeinschaft und keiner will sich auf die Polizei verlassen. Die Suche bringt ihn nach England, wo er verfolgt und gejagt wird und schließlich muss er auch einen großen Betrug aufdecken.
Sprachlich und strukturell könnte das Buch kaum besser sein. In beiden Geschichten wird man an Holmes und Watson erinnert, da sowohl Doyle als auch White einen Kompagnon zur Seite gestellt bekommen, um die jeweiligen Rätsel zu lösen.
Charmant mit der Gaslight-Romantik auf der einen und spannend mit der Verfolgungsjagd auf der anderen Seite bietet das Buch eine wundervolle Unterhaltung, die gerade Sherlock Holmes Fans lieben werden. Die Lösungen des Problems mögen den einen oder anderen Leser schockieren, doch in sich sind beide Geschichten stimmig und eine Hommage an Sherlock Holmes und seinen Schöpfer.

4 von 5 Detektiven

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen