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Montag, 25. Mai 2020

Thomas Wheeler "Cursed - Die Auserwählte"


Neuinterpretationen von alten Geschichten gibt es in der Literatur oft; ob die Neuinterpretation allerdings ein Erfolg wird oder ob sie hinter dem Original zurücksteht, das ist oft ein Spiel mit dem Feuer.
Was hat Thomas Wheeler also gemacht, um die Leser für seine Merlin-Geschichte zu interessieren?
Er hat einfach alles, was der gemeine Leser über Artus und seine Tafelrunde und auch über Merlin zu wissen scheint, über den Haufen geworfen.
Sicher, es gibt noch "das" Schwert, es gibt Merlin, Artus (oder eher Arthur), Lancelot und viele andere aus der ursprünglichen Geschichte, aber das ist nur die halbe Wahrheit.
Hauptfigur in Cursed ist die 16-jährige Nimue, die Tochter einer Erzdruidin. In England zur Zeit des finsteren Mittelalters werden die kleinen Dörfer von den Roten Paladinen angegriffen. Nach einem solchen Angriff auf ihr eigenes Dorf soll Nimue besagtes Schwert zu Merlin bringen. Auf der Reise zu Merlin muss die 16-Jährige viele Gefahren überstehen und sie selbst entwickelt eine ganz neue Persönlichkeit.
Fortan macht sie sich als Anführerin, als Kriegsheldin und auch als Königin für kurze Zeit einen Namen, um sich dann dem zu widmen, was sie von ihrer Mutter gelernt hat, ihr Volk in seiner Gesamtheit zu beschützen.
In manchen Momenten fühlte ich mich in dem Buch eher an "Herr der Ringe" als an Merlin erinnert, aber die Herangehensweise an das Thema "Merlin" ist so anders als in anderen Büchern, dass "Cursed" einzeln im Canon der Merlin-Literatur bestehen kann.
Flüssig zu lesen und mit vereinzelten Illustrationen untermalt, ist es ein Buch, was einen Bogen zwischen Sage und Fantasy spannt, ohne sich dabei auf eines der beiden zu sehr zu konzentrieren.

3,5 von 5 Sternen

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