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Montag, 27. Januar 2025

Pete Farn "Planet der Navigatoren"

Hat jemand schon einmal gezählt, wie oft Außerirdische bereits in Buch und Film die Erde erobert haben?
Wie oft die Menschheit ausgelöscht oder unterjocht wurde
Wie oft andererseits die sogenannten Aliens sich über unsere mangelnde Intelligenz beschwert oder sich über unsere Kriegsführung lustig gemacht haben?

Ohne jetzt die dazugehörige Statistik zu kennen, schätze ich, dass die Menschheit oftmals schlecht wegkommt, wenn sie denn überhaupt überlebt.
Doch was hat das alles mit "Planet der Navigatoren" zu tun?

Wie die Inhaltsangabe schon verrät, auch hier ist die nette Frau, die an der Tür klingelt, nicht das, was sie scheint.
Doch Ed ist von seinem nahezu langweiligen Leben so frustriert, dass er dieser Frau in ein Bürogebäude folgt, sich in einen Sessel setzt und nach zwei Stunden wieder aufwacht - ohne irgendeine Erinnerung. Gut bezahlt ist der Job dazu auch noch, was immer mehr seine Zweifel und die seiner Freunde schürt.
Spätestens als die Konkurrenz an seine Tür klopft und ihm das gleiche Arrangement noch einmal vorschlagen will, wird Ed hellhörig, aber da ist es schon fast zu spät.

144 Seiten sind nicht die Länge, die man bei einem Science Fiction Roman erwarten würde und doch passt bei dem Roman alles zusammen. Denn während Dystopien düster und Utopien hoffnungsvoll daherkommen, hat man bei diesem Roman fortwährend ein Schmunzeln im Gesicht. Die Invasion der Außerirdischen wird nicht etwa parodiert, aber so manche Dinge werden doch charmant aufs Korn genommen (am liebsten mag ich immer noch die Szene mit den Raumschiff-Tätowierungen). Der Humor ist dabei nicht plakativ, sondern gerne unterschwellig und wechselt sich dabei mit ernsten Szenen ab. 

Dabei gelingt es dem Autor auch, durch Beschreibungen von Farben und Klängen ein erweitertes Bild im Kopf des Lesers zu erzeugen und ihn schon nach kurzer Zeit in die Geschichte hinzuziehen.  Alltag und Alien wechseln sich in der Erzählung so ab, dass sie ein stimmiges (soweit möglich) Bild ergeben und man sich stets gut unterhalten fühlt.

4,5 von 5 Navigatoren

Danke an den Verlag für das Rezensionsexemplar.

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