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Sonntag, 15. Dezember 2024

Corinna Griesbach "Luciens Manuskript"

Als Cindy "Luciens Manuskript" auf ihrem Schreibtisch liegen sieht, ist sie vom Donner gerührt. Schon lange hat sie nichts mehr von ihm gehört und nun soll sie sein Manuskript zusammen mit Lektor Merlin durcharbeiten. All die Geschichten, die Lucien in seinem Manuskript erzählt, lassen die beiden nebenher immer wieder über seine Verschrobenheit schreiben.
Mal unterhalten sie sich über ihre Vergangenheit mit Lucien, dann wieder über die Ereignisse, die in den Geschichten passierten, die sie gerade gelesen haben. Doch auch die Recherche zu dem Manuskript und das Privatleben der beiden wird ein ums andere Mal erzählt und auch die Wut, die Lucien bei den beiden zurückgelassen hat, kommt zwischen den Zeilen nicht zu kurz. 
Was Lucien in den einzelnen Geschichten erlebt, erscheint mal gruselig, dann aber auch wieder unglaublich.
Corinnas Erzählung reiht sich ein in die Schauergeschichten rund um Frankenstein, Dracula und andere Viktorianische Literatur.
Denn wie schon erwähnt, besteht der Text aus verschiedenen Elementen. Zu einen gibt es die Texte, die Lucien geschrieben hat, dann wird aber auch die Unterhaltung von Cindy und Merlin via SMS oder auch E-Mail niedergelegt. Vieles erinnert in der Aufmachung an die klassischen Briefromane und doch ist die Erzählung an die heutige Zeit perfekt adaptiert. Probleme, Sorgen und Nöte haben sich in den Jahren verändert, aber manche Gedanken bleiben bei den Menschen auch Jahrzehnte nach der Viktorianischen Ära gleich.
Wer sich vor den Weihnachtstagen noch einmal so richtig gruseln will oder offen für WEIRD FICTION ist, sollte zu Corinnas Buch greifen, solange Lucien es sich mit der Veröffentlichung nicht noch anders überlegt.

4,5 von 5 Schauergeschichten

Die Autorin hat mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

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