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Sonntag, 23. Juni 2024

Michelle Marly "Mademoiselle Coco und die Entführung des Picasso"

Es ist die Zeit des Ersten Weltkriegs. Vieles ist knapp und doch schafft es Coco Chanel sich einen Ruf als Putzmacherin aufzubauen. Die ersten Kleider sind im Entwurf, als in ihrem Hinterhof eine Leiche entdeckt wird. Und damit nicht genug, es fehlt Geld aus ihrer Kassette.
Ihr Freund weilt zu dem Zeitpunkt in Madrid und der ermittelnde Kommissar glaubt ihr die Geschehnisse nicht. Was bleibt Coco anderes übrig, als selbst zu ermitteln und sich mit neu gewonnenen Freunden auf eine Schnitzeljagd durch Paris und Umgebung zu machen?
Im Nachwort erläutert die Autorin, was der Realität entspricht und was der Fantasie entsprungen ist. So geschmeidig, wie sich diese beiden ineinander fügen, könnte man davon ausgehen, dass die Autorin in Cocos Büro gelauscht hat, wenn sich die Ereignisse so zugetragen hätten. 
Mit viel Liebe für Details, eingestreuten französischen Wörtern und dem Lebensgefühl der Franzosen entspinnt sie eine Kriminalgeschichte, die auf einer tatsächlichen Begebenheit fußt. Sie schafft es hervorragend, die Übergänge zwischen Fiktion und Realität zu verwischen, sodass man als Lesender nur so durch die Seiten gleitet und Mademoiselle Coco durch nahezu alle Gefühlszustände folgt. 
Eingeflochtene historische Ereignisse und Details runden das Buch zu einer gelungenen Geschichte ab, die mit einem ungewöhnlichen Schluss ein dramatisches Ende nimmt.
Egal ob Mode, Kunst, Weltkrieg, Klassengesellschaft, alle Themen reißt der Kriminalroman an und führt den Lesenden in eine eigene kleine Welt - die Welt der Coco Chanel.

5 von 5 Hüten

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