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Montag, 11. März 2024

Michaela Weiß "Finsterengel"

Als Sara die Augen öffnet, kann sie es nicht glauben. Sie wollte nicht mehr aufwachen und doch findet sie sich in einem Krankenhaus mit Verbänden an den Armen wieder. Neben ihrem Bett bewegt sich etwas. Eine Figur, ein Schatten und er spricht zu ihr. Ob er ihr Angst machen will, kann sie anfänglich nicht beurteilen, aber er wächst ihr immer mehr ans Herz und hilft ihr aus ihrer Situation herauszukommen. Denn ohne Hilfe, geht es einfach nicht.
Viel zu düster sind die Gedanken und ihre eigene Dunkelheit schwebt wie ein Damoklesschwert über ihr. Doch wo Schatten ist, ist auch Licht und mit jedem Tag außerhalb des Krankenhauses und mit jeder Schneeflocke kommen auch schöne Momente zurück in ihr Leben.

Selten musste ich ein Buch so oft weglegen wie dieses Mal. Man bemerkt beim Lesen, dass die Autorin durch ihre Arbeit als Sozialpädagogin weiß, wie sehr Menschen leiden können und wozu sie es treiben kann. Eingeleitet wird das Buch daher mit Hilfestellen und dem Hinweis, dass man das Buch nur lesen sollte, wenn man die Geschichte aushalten kann. Denn es ist oftmals ein Aushalten.
So viele Gefühle stürzen beim Lesen auf einen ein, dass man öfter meint, in der Geschichte und ihren Gefühlen gefangen zu sein. Das Schicksal von Sara, dem Schatten und auch einiger anderer Nebencharaktere zeigt, wie sehr die Menschen darauf bedacht sind, eine Fassade zu wahren, auch wenn sie dahinter bereits heillos ertrinken.

Es ist ein Buch, was auf Grund des Themas schwierig zu lesen ist, aber in meinen Augen ist es wichtig, sich damit zu beschäftigen, wenn man seine Mitmenschen ein bisschen besser einschätzen können will.

5 von 5 Schatten

Danke an die Autorin für das Rezensionsexemplar.

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