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Samstag, 23. September 2023

G. Z. Schmidt "Adam und die Jagd nach der zerbrochenen Zeit"

In welche Zeit würdet ihr reisen oder alternativ welchen Menschen würdet ihr retten, wenn ihr die Zeit beeinflussen könntet?
Adam lebt seit dem Tod seiner Eltern bei seinem Onkel oberhalb der kleinen Bäckerei. Viel haben sie nicht, doch sie haben sich mit dem Leben und seinen Umständen arrangiert. Eines Tages erscheint ein Mann und erzählt Adam, dass er auf dem Speicher einen Schatz besitzt. Was danach folgt sind die Unwägbarkeiten vieler kleiner und auch großer Zeitreisen, die Adam dahinführen, dass er sich seines Lebens und seiner Aufgabe darin bewusst wird.
Ob und wie Zeitreisen möglich sein könnten, das steht auf einem ganz anderen Blatt. Was der Roman immer wieder betont, ist das Philosophische und Zwischenmenschliche. Ob und wie sich die Menschen oder Zeitreisen ändern oder ob die Realität ein Produkt der Zeitreise ist. Vieles ist und bleibt ein Rätsel. Die Menschen, die neben Adam die Geschichte tragen, sind so unterschiedlich, wie das Leben sie schreibt. Mal hilfsbereit und zugänglich, dann wieder in sich gekehrt oder gar bösartig, spiegeln die Charaktere das Leben und die Figuren in ihm wider. 
Beim Lesen vergisst man oftmals die Zeit -  wie wirklich passend - denn das Buch ist durchgängig spannend. Dabei wechselt das Setting zwischen historisch und mystisch ein wenig hin und her und als Leser muss man zum Ende doch ein wenig schmunzeln, wie sich alles zusammenfügt. 
Ein Roman, der neben der klassischen Unterhaltung auch, wie beiläufig, ein bisschen Wissen vermittelt. Ein kurzweiliges Vergnügen, was uns wieder einmal zeigt, man hat das Leben selbst in der Hand -  man muss nur daraus etwas machen.

4,5 von 5 Schneekugeln

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