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Donnerstag, 31. August 2023

Autoreninterview Friedhelm Schneidewind

Hallo zusammen.
Wieder habe ich mich auf die Suche nach einem interessanten Autor gemacht und habe jemand Nettes gefunden, die mir meine Fragen beantworten möchte. Friedhelm Schneidewind ist bereits seit Jahrzehnten in der Buchbranche unterwegs. Heute hat er sich Zeit für ein Interview genommen:

Friedhelm Schneidewind (Foto von privat)

Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich habe schon in der Schule sehr gerne Aufsätze geschrieben und während des Studiums viele Sachtexte. Geschichten und Lieder verfasste ich ab 1983 vor allem für’s Rollenspiel; ich war fast zwei Jahrzehnte Dungeon-Master, erst für D&D, dann für AD&D. Professionell schrieb und veröffentlichte ich ab 1988 in mehreren Zeitschriften, ab 1989 als Herausgeber und Chefredakteur der Publikationen »Saarbrücker Anzeiger« (zweiwöchentlich, bis 1994), »Saarbrücker Studentenzeitung« (monatlich, bis 1995), »Saarländisches Kultur-Journal« (zweimonatlich, von 1995 bis 1999 im Netz) und »Vampyr-Journal« (seit 1995 im Netz).

Aus dort veröffentlichten Texten entstand 1993 mein erstes Buch mit Geschichten und Essays, 1994 folgte mit »Carmilla« ein Vampir-Theaterstück, das ich mit meiner damaligen Frau zusammen schrieb und inszenierte, für den Studio-Theater-Verein in Saarbrücken, dessen Vorsitzender ich fast zehn Jahre war. Das Stück führten wir im In- und Ausland bis 2000 über 60 mal auf.

Danach folgten die Veröffentlichungen fast zwangsläufig: Als anerkannter »Vampyrologe« bat man mich um Vampirgeschichten und ein Berliner Verlag um ein Lexikon zum Blut, danach folgten weitere Lexika und Sachbücher, aus meinen Liedern und Geschichten wurden Sammelbände, nach meinem ersten Roman bat der Verlag um einen zweiten ... 
Ich veröffentliche professionell seit 35 Jahren, und es wirkt auf mich wie eine ganz schlüssige Entwicklung.  
  
Wie ich in meiner Rezension erwähnte, halte ich dich für einen wirklichen Erzähler, nicht »nur« für einen Autoren. Wie schaffst du es, derart vielseitig zu schreiben und das auf einem qualitativ hohem Niveau?
Danke für das Lob: eben, weil ich eigentlich ein Erzähler bin. Ich habe seit meiner Kindheit gerne Geschichten erfunden, manchmal auch Lieder. Ich habe das freie Erzählen bei Jugendfreizeiten trainiert und beim Rollenspiel, sowohl am Tisch wie beim LARP, auf Mittelalterveranstaltungen, als Geschichtenerzähler und Barde ... aber auch als Ausbilder und Dozent seit über 25 Jahren.

Natürlich ist Erzählen etwas anderes als Schreiben, und wenn jemand das nicht berücksichtigt, ist das dem Text oft genug anzumerken. Aber das ist eine Frage des Handwerks, der Technik – denn Kreativität und gute Ideen zu haben, ist ja nur ein Aspekt, dies in eine gelungene Form zu bringen, der andere, der handwerkliche, und je nach Darbietungsform, etwa mündlich oder schriftlich, und je nach Zielgruppe muss ich anders formulieren. Dieselbe Geschichte werde ich Kindern und Jugendlichen anders erzählen als Erwachsenen, für Menschen mit unterschiedlichen Leseerfahrungen und Sprachkompetenzen werde ich sie vielleicht anders schreiben ...
Dieser Zusammenhänge bin ich mir beim Erzählen wie beim Schreiben immer bewusst.
Dies gilt natürlich nicht für alle Texte und alle Schreibenden gleichermaßen. Es gibt Menschen, die schreiben, was und wie sie müssen, ohne an die Leute zu denken, die es einst lesen oder hören werden. Bei Lyrik ist das oft besonders ausgeprägt.
Ich aber schreibe in der Regel für ein Publikum, das ich mir erhoffe. 
  
Neben dem Schreiben musizierst du viel. In wie weit beeinflussen sich die beiden kreativen Tätigkeiten? 
Nicht immer, aber oft. Der erste Text, den ich aus eigenem Antrieb verfasste, war der für ein Weihnachtslied, das ich mit neun Jahren für meine Eltern komponierte.

Ich habe mittelalterliche Texte übersetzt und vertont, z. B. aus der »Carmina burana« und von Villon, und singe mittelhochdeutsche, lateinische oder französische Lieder meistens in meinen eigenen Übertragungen ins Neuhochdeutsche. Ich verfasse gerne auch Texte zu bekannten Melodien, z. B. sind in den »Phantastischen Miniaturen« mehrere Geschichten als Lieder erschienen, und für’s LARP habe ich als Priester ein ganzes Gesangbuch erstellt. 
Natürlich gibt es auch komplett von mir verfasste Lieder; meine »Ballade von den alten Zeiten« erschien bereits 1992 im Druck.

Oft spielt Musik eine wichtige Rolle in meinen Erzählungen, häufig auch Instrumente, die ich spiele, wie Flöten und Harfen. In der Erzählung »Nachfolge«, 2019 in der Anthologie »Wir sind die Bunten« erschienen, verhilft eine Zauberharfe u. a. François Villon, Cyrano de Bergerac, Goethe, Schiller und Karl May zu ihrer außerordentlichen Kreativität, kann aber auch tödlich wirken. Im Episodenroman »Sklavin und Königin«, der 2018 im Karl-May-Verlag erschien, wird in meinem Teil ein Dämon, ein Dschinn, mit Hilfe einer magischen Harfe und einer zauberischen Melodie bezwungen.

Mein nächstes großes Projekt verbindet Musik und Text ganz eng: In dem historisch-phantastischen Roman mit dem Arbeitstitel »Roter Mund und wundes Herz« ist zentral die alte Tiroler Sage, der Dichterkomponist und Reichsritter Oswald von Wolkenstein habe das Harfenspiel von einer Fee oder Zauberin erlernt. Unter diesem Blickwinkel werde ich sein Leben erzählen, auf einer Begleit-CD werde ich Oswald-Lieder in meiner Übertragung singen und mich dabei auf Nachbauten historischer Instrumente begleiten. Ich plane die Veröffentlichung für 2025.
  
Hast du als langjähriger Autor noch Vorbilder? 
Durchaus, insbesondere zwei. In allen Bereichen des Schreibens, belletristisch wie essayistisch, dient mir als Vorbild stets Ursula K. Le Guin, mit ihrer großartigen Sprache, ihrer genauen Recherche, ihrem logischen Geschichten-Aufbau und ihrer humanistischen und aufklärerischen Haltung.

Mein zweites Vorbild ist natürlich Tolkien. Zunächst betrifft dies seine Weltenschöpfung, für die er einen Werkhintergrund geschaffen hat, der im Bereich der literarischen Fiktionen seinesgleichen sucht. Vor allem bewundere ich Tolkien dafür, wie er Dinge andeutet, so dass »man darin plötzlich einen Ausblick auf endlose unerzählte Geschichten erhält: auf Berge, von weitem gesehen, die man nie besteigen wird, und ferne Bäume«, wie er in einem Brief von 1945 schreibt. Immer wieder versuche ich, diesen großartigen Effekt zu erzielen, der Tolkiens Mittelerde-Dichtung durchzieht, diesen »Reiz, wie wenn man von fern eine noch nie betretene Insel oder die schimmernden Türme einer Stadt in 
einem sonnigen Dunstschleier erblickt« (Brief vom 1963).

Ich mag zudem den romantisch-tragischen Stil, die melancholische Poesie, die süße Tragik, die Tolkiens Werk durchzieht, und orientiere mich in diesem Punkt auch an bestimmten Werken von Poul Anderson, Stephen R. Donaldson, Barbara Hambly und George R. R. Martin.

Als Vorbild im Aufbau von Spannung und Action dient mir immer wieder Karl May.
  
Gibt es Schriftsteller oder Schriftstellerinnen, mit denen du gerne zusammenarbeiten würdest?
Ich habe in dieser Hinsicht ja schon einige Erfahrung. Das Vampir-Theaterstück »Carmilla« haben 1993 meine damalige Frau und ich zusammen geschrieben, später einige Vampirgeschichten. Das Sachbuch »Grammatik der Ethik« über Tolkiens Werk haben wir 2005 zu viert verfasst, den Episodenroman »Sklavin und Königin« aus der Reihe »Karl Mays magischer Orient« 2018 sogar mit sechs Leuten. Daher weiß ich, wie schwierig es sein kann, wenn mehrere Menschen an einem Text arbeiten; bei Sachtexten ist das einfacher als bei Belletristik. Dennoch würde ich es gerne mit dem Einen oder der Anderen versuchen, wenn sich die Gelegenheit ergäbe. Ich würde sehr gerne eine längere Geschichte schreiben mit Tanja Kinkel oder Bernhard Hennen. Und vielleicht findet sich mal die Zeit, mit meinem Freund Frank Weinreich ein Sachbuch zu einem spannenden Thema zu verfassen.
  
Wenn du Zeit findest eine Geschichte zu schreiben, aber mehrere Ideen hast, welcher Geschichte gibst du den Vorzug?
Falls es ein Thema gibt, zu dem ich schreibe, etwa für eine Anthologie, immer der Geschichte, die zu diesem Thema am besten passt, sonst jener, die mir am kreativsten und originellsten erscheint. Falls ich unter Zeitdruck bin, dann werde ich aber vielleicht diejenige schreiben, die mir am leichtesten von der Hand geht.
  
Falls jemand noch nichts von dir gelesen hat, womit sollte man beginnen?  
Je nachdem, ob es um Sachtexte oder Belletristik geht und wie umfangreich der Einstieg sein soll, empfehle ich Unterschiedliches.

Belletristik:

- Kleine Geschichtensammlung: »Im Weltall viel Neues. Geschichten aus der
  nahen
 und einer fernen Zukunft«. 140 S., Saarbrücken: Villa Fledermaus, 2016
 (kann über
 mich bezogen werden)

- Neue, umfangreiche Geschichtensammlung: »Brennende Labyrinthe. 100 
  Miniaturen zwischen Mythos und Zukunft«. 324 S., Winnert: p.machinery, 2023

- Roman: »Das magische Tor im Kaukasus«. 480 S.,
  Bamberg: Karl-May-Verlag, 2019


Sachtexte: 

- Broschüre: »Vom Dunkel ins Licht! Von Alben zu Elfen und Elben«. 48 S.,
  Wetzlar: 
Phantastische Bibliothek, 2016

- Essay-/Artikel-Sammlung: »Spiegel, Muschelklang und Elbenstern«. 96 S.,
  Saarbrücken: Villa Fledermaus, 2009 (kann über mich bezogen werden)

- Sachbuch: »Mythologie und phantastische Literatur«. 180 S.,
  Essen: Oldib-Verlag, 2008

- Lexikon: »Das neue große Tolkien-Lexikon«. 806 S.,
  St. Ingbert: Conte-Verlag, 2021

Danke für das Interview!

Nachdem ihr wisst, was Friedhelm schreibt und herausgibt, könnt ihr hier mehr über ihn erfahren:
www.friedhelm-schneidewind.de
facebook.com/friedhelm.schneidewind

In diesem Sinne, fröhliches Lesen und freut euch, wenn es demnächst ein weiteres Interview gibt.

Zeitschrift des Monats "Sherlock Holmes Magazin"

Zumeist sind es Bücher, die einem als Leser ins Auge springen, dabei gibt es wahrlich viele andere Möglichkeiten an Texte, Berichte und Geschichten zu kommen. Dieses Jahr nehme ich euch einmal im Monat in die Welt der Zeitschriften mit. Die Zeitschriften umfassen die verschiedenen Genres wie Krimis, Fantasy, Science-Fiction oder bilden ein buntes Crossover. Von Printausgaben über Downloads, von kostenlosen Exemplaren bis hin zum Hochglanzmagazin ist so manches dabei, was das Leserherz höher schlagen lassen kann. So genug der Einleitung, schauen wir uns die achte Zeitschrift an:

Name: Sherlock Holmes Magazin
Turnus: alle drei Monate
Preis: Magazin Abo-Preis 25,60 Euro
Bezugsadresse: sherlockholmesmagazin.wordpress.com/
Seitenumfang: bis zu 60 Seiten

Bei dem Sherlock Holmes Magazin handelt es sich um eine Zeitschrift, die sich umfänglich dem Meisterdetektiv Sherlock Holmes widmet.
In kurzen Geschichten, Rezensionen und weiteren Beiträgen stellt Jens Arne Klingsöhr mit seinem Team die verschiedenen Themen rund um Sherlock Holmes vor.
In den Ausgaben werden auch saisonale Themen wie z.B. Weihnachten bedachtet und geben den Leser einen Einblick, wie die Weihnachtszeit zu Sherlock Holmes' Zeiten sich gestaltete.

Mit passenden Fotos und Illustrationen ist das Magazin auch etwas fürs Auge.

In der neuesten Ausgabe findet sich auch ein Interview zu der im Mai erschienen Anthologie "En Passant - Die Reisen des Sherlock Holmes", welche ich mit herausgeben durfte.

Hier geht es zur Webseite: sherlockholmesmagazin.wordpress.com/

Dienstag, 29. August 2023

Stefan Zweig "Sternstunden der Menschheit"

Stefan Zweig beleuchtet in seinen "Sternstunden der Menschheit" verschiedene geschichtliche Ereignisse und deren Auswirkung auf die Entwicklung der Kulturen.
Je nach Buchausgabe bekommt der Leser zwischen fünf und fünfzehn Ereignisse präsentiert.

Wobei ... 

Womit ich beim Lesen am meisten gehadert habe, ist die Auswahl der "Sternstunden". Sicherlich sind viele der Ereignisse, die Stefan Zweig auswählt, für den jeweiligen kulturellen Bereich wichtig und vielleicht auch essentiell, aber bei mehreren dachte ich nicht an das Wort "Sternstunde".
Das Wort "Sternstunde" sehe ich als Leser positiv, es ist etwas Gutes; wenn Stefan Zweig mit Kriegen als "Sternstunden" daherkommt, bin ich somit ziemlich irritiert. Das gleiche gilt für Musikstücke. Begnadet oder auch kulturell neu adaptiert, sind die Geschichten dahinter sehr interessant, aber für mich keine wahrliche "Sternstunde".

Das ist für mich z.B.: Die Erzählung über die Reise zum Südpol oder auch über die Verlegung des ersten Kabels zwischen Europa und Amerika.

Sprachlich sind die Texte auf einem hohen Niveau und keine leichte Lektüre für zwischendurch.

Das Buch und Stefan Zweigs Meinung sind allerdings ein Spiegel ihrer Zeit und zeigen auf, welches Gewicht gerade diese Ereignisse für den Autor hatten. 

Daher ist das Buch eher aus geschichtlichen - besonders sozialgeschichtlichen - Aspekten zu empfehlen.

3 von 5 Sternstunden 

Montag, 28. August 2023

James Hilton "Leb wohl, Mister Chips"

Mister Chips, eigentlich Mister Chipping, ist die Institution, wenn man vom Brookfield Internat spricht. Als Lehrer mit gerade einmal zweiundzwanzig begann er seine langjährige Karriere an dem Internat, an dem er Latein und Griechisch unterrichtete und erlebte dabei den Umbruch der Welt und seiner eigenen. 
Immer einen Witz auf den Lippen mausert sich der zumeist in sich gekehrte Lehrer durch seine Frau zum Liebling des Kuratoriums und auch der Schüler, was den einen oder anderen Ärger für ihn in petto hat.

Auf gerade einmal 144 Seiten entfaltet dieser Klassiker seine ganze Stärke und seinen Glanz. 1934 geschrieben und erstmal 1936 in Deutschland veröffentlicht, diente das Leben seines Vaters und mit Sicherheit auch seine eigene Schulzeit dazu, diese humorvolle Novelle zu verfassen.
Immer in kleinen Rückblenden greifen die einzelnen Kapitel Szenen aus dem Leben des Lehrers auf, der selbst in der Rente nicht von der Schule lassen kann und lediglich auf die gegenüberliegende Straßenseite in eine Pension zieht. Ehemalige und neue Schüler besuchen ihn dort zu Tee und Gebäck und so ist er immer ein Teil des Geschehens.
Lustige und tragische Ereignisse wechseln sich in den Rückblenden ab und werden in das Weltgeschehen eingeflochten. Elektrizität, der große Krieg oder Königswechsel sind an dem Internat mal größere, mal kleinere Themen, die auch den Schulalltag beeinflussen.
Dabei ist die Sprache - wie man die von Klassikern kennt - ein wenig getragener ohne dabei zu verkopft zu sein. Sie passt zu der Zeit und zu den Umständen und der Autor schafft es, den anfänglich unscheinbaren Lehrer als Institution in unserem Kopf erstehen zu lassen.

5 von 5 Internaten

Sonntag, 27. August 2023

Michael Kumpfmüller "Ach, Virginia"

Virginia Woolf: Eine Frau, die in ihrem recht kurzem Leben so viele Umbrüche erlebt und dabei versucht hat, das Beste für die Frauen zu erreichen. Und sich selbst dabei immer wieder vergaß. 

"Ach, Virginia" entfaltet sich dem Leser als Tagebuch, wobei Virginia nicht selbst erzählt. In den Tagen vor ihrem Tod ist sie getrieben und nichts kann mehr ihre Aufmerksamkeit für länger als einen Augenblick fesseln. Hin und her gerissen zwischen Ermattung und kurzfristigen Tatendrang ist sie gehetzt, denn sie weiß, sie wird das Leben nicht länger bestreiten können. Die berühmte Fliege an der Wand stört sie und obwohl sie immer wieder auf ihre Vergangenheit und deren Zwänge zurückblickt, führt sie sich vor Augen, was es für die Menschen in ihrem Umfeld bedeutet, wenn sie diese Welt verlässt. Die Tage sind geprägt von Tristesse und sie hat zu diesem Zeitpunkt zu kaum mehr als zehn Menschen Kontakt.

Gerade die Zerbrechlichkeit führt den Lesern vor Augen, dass Autoren oder andere Stars auch "nur" Menschen sind. In jedem Satz spürt man die Qual, die das Leben für Virginia Woolf bereithielt und es macht ihr Handeln ein wenig nachvollziehbarer. Das Buch dämpft dabei die eigene Heiterkeit, denn soviel Unmut und düstere Gedanken lassen keinen kalt. 
Dabei ist das Buch nicht nur wegen der düsteren Gedanken schwierig zu lesen. 
In dem Buch überwiegt das erzählerische Element, wenige Passagen greifen die wörtliche Rede auf, vielfach wird nur erklärt oder in indirekter Rede Gesprächsteile wiedergegeben.
Ein ungewöhnliches Element, bei dem ich mir bis zum Schluss unsicher bin, ob es daraufhin deuten soll, dass Virginia Woolf gegen ihr Ende auch weniger geredet hat, oder ob es die Atmosphäre unterstreichen soll.

4 von 5 Flüssen

Ella Zeiss "Das Glück hat viele Seiten"


Als Tante Marlies stirbt, kann Hannah nicht schnell genug den Buchladen in der Eifel an Ben verkaufen. Zu sehr schmerzen auch zehn Jahre später die Kindheitserinnerungen. Doch so schnell sie den Kaufvertrag unterzeichnet hat, so schnell bereut sie ihre Entscheidung: Sie bemerkt, dass der Laden den Menschen im Dorf eine so große Stütze ist und auch, dass es beim Verkauf nicht ganz mit rechten Dingen zuging. Doch Hannah hat die Rechnung ohne die Hartnäckigkeit von Ben gemacht.

Es ist eine Tatsache, dass Buchläden bei einer bestimmten Sorte von Lesern ein heimeliges Gefühl auslösen. Man fühlt sich entschleunigt, man fällt für die Dauer des Besuches aus der Zeit, man atmet den Duft, man blättert die Seiten und lässt sich durch den Raum treiben. Umso schlimmer, wenn dieser Raum bei Hannah von negativen Gefühlen belastet ist.
So kurios sich Raumfiguren auch manchmal verhalten, so sehr kann man Hannah in diesem Buch verstehen. Immer wieder wird die um rationales Denken bemühte Frau von ihren doch sehr kontroversen Gefühlen durchgeschüttelt und als Leser ist man immerzu an ihrer Seite. Sicherlich versteht man nach und nach auch die anderen Charaktere, aber Hannah ist als Protagonistin diejenige, der man als Leser am meisten Zeit widmet. 
Kleinflair, Zusammenhalt und das Überwinden von Traumata sind die Elemente, die sich durch das ganze Buch ziehen, ohne dabei erdrückend zu wirken. 
Die Liebe zu Büchern und auch zum Sammeln von Büchern, denn das sind bekanntlich zwei verschiedene Hobbies, wird im ganzen Buch deutlich, aber auch, dass man mit anderen Verluste überwinden und zu neuen Ufern aufbrechen kann, denn: Den Kopf in den Sand stecken, ist sowohl für Hannah als auch für uns andere keine Option.

4 von 5 Buchhandlungen

Donnerstag, 24. August 2023

Autoreninterview Nils Meyer-Selbach

Hallo zusammen.
Wieder habe ich mich auf die Suche nach einem interessanten Autor gemacht und habe jemand Nettes gefunden, die mir meine Fragen beantworten möchte. Nils Meyer-Selbach hat bereits eine Anthologie zu den "Ahrensmorden" herausgegeben. Jetzt folgt Band 2. Der richtige Zeitpunkt ihm ein paar Fragen zu stellen:


Nils Meyer-Selbach (Foto von privat)

Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Die Idee zum Buch „Ahrensmord“ entstand Anfang 2020 zu Beginn der Corona-Pandemie. Und nicht am Schreibtisch, wie man vielleicht denken mag, sondern tatsächlich bei einem Spaziergang. Ich halte besondere Momente gerne mit meinem Smartphone fest und an diesem Nachmittag war es ein Landwirt, der mit seinem Traktor tiefe Furchen in die Erde zog. Unnatürlich tief. Ich konnte mir nicht erklären, was hier angebaut werden soll. Das Foto strahlte eine gewisse Spannung aus, Farben, Licht und Wolkenformation waren perfekt: eben ein richtig gutes Cover für einen Krimi, ähnlich wie bei den Büchern von Linda Castillo. Als ich das Foto später bearbeitete, setzte ich mehr zum Spaß den Titel „Ein Ahrensburg-Krimi“ darüber und damit war die Idee schon geboren. Die Suche nach Autoren aus der Region und die Verlagssuche nahmen die meiste Zeit in Anspruch. Von der Idee bis zur finalen Umsetzung hat es drei Jahre gebraucht.
An das Krimi-Schreiben musste ich mich tatsächlich herantasten, auch wenn ich gewisse Erfahrungen vom Liedertexten mitbringe. Bei Kurzkrimis gilt z.B. gewisse Spielregeln einzuhalten, die mir so nicht bewusst waren: offener Anfang, offenes Ende, einzuhaltende Länge etc.
Eine Idee für meinen ersten Ahrensburg-Krimi war schnell gefunden, an meiner Schreibgeschwindigkeit muss ich hingegen noch arbeiten.


20 Morde in einer kleinen Stadt. Wie kommt man auf diese Idee?
Nur ein Mord wäre doch langweilig, oder? Die Zahl 20 hat sich ergeben. Über mein Krimiprojekt haben damals mehrere Zeitungen berichtet und ich hatte eine Bewerbungsfrist gesetzt. Am Ende hatten sich fast 30 Autoren beworben. Dankbar, dass es so viele geworden sind. Undankbar, weil ich einigen Autoren absagen musste. 20 Kurzkrimis passten von der Länge perfekt in das Buch und auch von der Vielfalt. Dabei ist es dann geblieben.

Die Autoren und Autorinnen sind sehr gemischt in ihrer Schreiberfahrung. Für einige war es ihr Debut, andere haben schon mehrfach publiziert. War dir diese Mischung wichtig?
Unbedingt. Ich vergleiche das Buch immer mit einem bunten Strauß. Nicht jede Blume gefällt, aber auch eine frische, kleine Blume kann durchaus gefallen und so ging es mir auch. Hinzu kam der große Altersunterschied der Autoren: 9 bis 96 Jahre.

Bei der Lektüre ist mir immer wieder aufgefallen, wie unterschiedlich die Texte sind. Hat dich das bei der ersten Sichtung auch gewundert?
Nein, gewundert hat es mich nicht, ich hatte damit gerechnet. So unterschiedlich die Vor- oder die Schreiberfahrungen sind, so unterschiedlich sind auch die beteiligten Autoren. Das Alter spielt dabei auch bei der Schreibweise und Wortwahl eine große Rolle. Mir hat der „bunte Blumenstrauß“ sehr gefallen, auch um den Leserinnen und Lesern zu zeigen, was Stormarner Autoren zu bieten haben. 

Viele Texte gehen auf die Geschichte Ahrensburgs ein. Hattest du das in der Ausschreibung gewünscht?
Nein, das war keine Vorgabe von mir. Der Kurzkrimi sollte in Ahrensburg spielen und viel Lokalkolorit beinhalten. Alles andere ist in den Köpfen der kreativen Autoren entstanden.

Ihr habt sehr viele Lesungen zur Anthologie gemacht. War das ursprünglich so geplant?
Ein Buch muss beworben werden, damit es Aufmerksamkeit erhält und ich wollte kein Buch veröffentlichen und es im Buchladen einstauben lassen. Ich glaube, das ist mir geglückt. Lesungen sind neu für mich, aber sie machen total Spaß, weil man endlich eine Reaktion auf das erhält, was man geschrieben hat. Zudem lese ich sehr gerne vor.

Wie schnell war dir klar, dass 20 Morde für Ahrensburg nicht reichen und es eine weitere Anthologie geben wird? Beziehungsweise ist schon eine dritte in Planung und muss man Ahrensburger sein, um sich beteiligen zu dürfen?
Eigentlich noch vor Veröffentlichung des ersten Buches. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch nicht mit dem Verlag gesprochen, aber irgendwie hatte ich das Gefühl: da muss noch etwas folgen, da schlummern noch Ideen. Ich bin sehr dankbar, dass die Ahrensmörder nochmal nachlegen durften. Ob es einen dritten Teil geben wird, bleibt ein Geheimnis.

Auf Deine letzte Frage einzugehen: man muss kein Ahrensburger sein, um mitzuschreiben zu dürfen. Ich habe damals absichtlich den Radius etwas vergrößert und auf den Kreis Stormarn ausgeweitet, da mir Authentizität bei den Geschichten total wichtig war. Wenn man über Ahrensburg schreibt, muss man nicht zwingend in Ahrensburg leben oder arbeiten, aber die Stadt kennen. Alles andere würden auch die Leser merken.

Danke für das Interview!

Nachdem ihr wisst, was Nils schreibt und herausgibt, könnt ihr hier mehr über ihn erfahren:
instagram.com/nils.meyer_selbach/
ahrensburg-krimi.com/ueber-den-herausgeber/

In diesem Sinne, fröhliches Lesen und freut euch, wenn es demnächst ein weiteres Interview gibt.

Mittwoch, 23. August 2023

Oliver Hoffmann "Moriarty und der Schächter von London"

"Moriarty und der Schächter von London" spielt im Jahr 1894, als Sherlock Holmes nicht in London weilt und Mycroft Holmes auf Professor Moriarty zurückgreifen muss, um eine bestialische Mordserie zu lösen. Die Polizei ist ratlos, als mehrere wichtige Persönlichkeiten brutal ermordet aufgefunden werden. Professor Moriarty nimmt sich des Falles an und binnen kurzer Zeit hat er eine kleine Heerschar, die ihm die eine oder andere Information zuträgt. Doch werden letztlich als diese Informationen ausreichen, um den Mörder zu stoppen?

Wenn Nebenfiguren ihre eigene Buchreihe bekommen, kann das funktionieren, es muss aber nicht zwangsläufig der Fall sein.
Professor Moriarty ist einer der größten Bösewichte der Literatur und auch wenn es schon verschiedene Ansätze gab, ob Sherlock Holmes sich dessen Bösartigkeit lediglich eingebildet hat, bleibt bei vielen Lesern die Erinnerung an einen negativ besetzten Charakter.
Daher überrascht es, wenn Oliver Hoffmann ihn als Ermittler für die Krone vorstellt und ihn dabei auch recht sympathisch zeichnet.

Der erste Fall für Professor Moriarty, der zweite erscheint im Oktober 2023, präsentiert uns einen gesetzten Mann, der in der Gesellschaft geachtet und von Mycroft Holmes respektiert wird. Er wird anstelle von Sherlock Holmes zu den Ermittlungen hinzugezogen und gerät dadurch in das für die Sherlock Holmes Geschichten bekannte Katz und Maus Spiel mit dem Mörder. 

Beim Lesen merkt man an der einen oder anderen Stelle den modernen Einschlag in die Geschichte, die Sir Arthur Conan Doyle nicht gewählt hätte, aber es passt sich gut in das gesamte Setting ein.
Im Gegensatz zu anderen Pastiches bedient sich Hoffmann nicht der allzu gängigen Floskeln, sondern er baut seine eigene Sprache und die eigene Umgebung auf, in die er seine Handlung platziert.
Durch geschickte Perspektivwechsel gibt er den Lesern schon während der Lektüre kleine Einblicke, was es spannend macht, Moriartys Deduktion im Kontrast zu Sherlock zu erleben.

Wenn es mal etwas anderes als Sherlock Holmes sein darf, aber es trotzdem in seinem Dunstkreis liegen soll, ist dieses Buch wärmstens zu empfehlen.

4,5 von 5 Morden 

Donnerstag, 17. August 2023

Autoreninterview Manuel O. Bendrin

Hallo zusammen. Wieder habe ich mich auf die Suche nach einem interessanten Autor gemacht und habe jemand Nettes gefunden, die mir meine Fragen beantworten möchte. Manuel O. Bendrin hat dieses Jahr seinen ersten Roman veröffentlicht, nachdem er zuvor Kurzgeschichten geschrieben hat. Was er darüber zu erzählen hat? Ich lasse ihn lieber selbst zu Wort kommen:



Manuel O. Bendrin (Foto von privat)

Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ganz klassisch. Ich habe viel gelesen und irgendwann Anfang der Pubertät kam mein innerer Frosch durch und rief: »Dat kann ich ock!«
Und nach einigen schmerzhaften Lektionen im Bereich Kritikfähigkeit und Handwerkskunst habe ich es Mitte 30 dann auch zu einem ganz passablen Schreibstil gebracht.

Vor deinem Roman hast du zahlreiche Kurzgeschichten veröffentlicht. Wie hat sich die Arbeit an dem Roman von der Arbeit an einer Kurzgeschichte unter-schieden?
Ein Roman hat wesentlich mehr Möglichkeiten, vom Plan abzuweichen, als eine Kurzgeschichte. Gerade mein Debüt »Legende eines Helden« ist in der Beziehung aber ungewöhnlich, da ich die erste Version bereits vor gut 20 Jahren verfasst habe und die Storyline noch einmal komplett überarbeitet habe. Bis auf die Grundaussage und die Hauptcharaktere ist wenig gleich geblieben. Das ist natürlich etwas ganz anderes, als eine Geschichte von Grund auf zu schreiben.
Meine späteren Geschichten haben sich tatsächlich nicht so sehr von Kurzgeschichten unterschieden. Ich kann sogar zu meinem eigenen Erstaunen sagen: Romane brauchen wesentlich weniger Planung am Anfang, als Kurzgeschichten. Man kann die Zügel freier lassen und muss sich nicht über jedes Wort und jede Szene im Klaren sein, bevor man loslegt.

Wie viel hast du für deinen Roman recherchiert?
Recher-was? Ich habe mir eine Vokabelsammlung für Altsächsisch besorgt und bei Freunden Kroatische und Norwegische Namen und Vokabeln erfragt. Am Ende haben die Vokabeln es aus Rücksicht auf die Leser nicht in das Buch geschafft. Sprachenwirrwarr hebe ich mir für spätere Werke auf.

Der Weltenbau ist gerade in der Fantasy ein großes Thema. Wie hast du deine Welt erschaffen?
Ich spiele Alice und folge jedem Kaninchen, das an mir vorbei rennt. Eigentlich kann ich nicht sagen, dass ich aktiv Weltenbau betrieben hätte. Ich bevorzuge den Stil der 80er und frühen 90er, wo die Welt größtenteils der Vorstellung des Lesers überlassen wird. Ich habe eine mittelalterliche Fantasykultur geschaffen, deren genaue Regeln und Aussehen dem Leser überlassen werden. Ich mag es auch als Leser einfach, wenn ich viel von meiner Fantasie in ein Buch einbringen kann und mir nicht alles vorgekaut und in den Kropf gestopft wird.
Das, was ich gebaut habe, hat sich organisch aus der Geschichte ergeben. Ich habe es so geschaffen, wie die Geschichte und die Charaktere es brauchten und haben wollten. So gesehen habe ich die Welt um die Charaktere herum geschaffen und nicht die Charaktere in eine Welt gesetzt.

Ein Protagonist kommt selten ohne seinen Antagonisten aus. Doch wen hast du lieber geschrieben?
Īsarnaro als Protagonist war für mich die richtige Wahl. Ich habe jeden Charakter gerne geschrieben, auch wenn ich Īsarnaro als Protagonist wirklich regelmäßig hätte schlagen wollen für sein Impostersyndrom. Den Antagonisten zu schreiben, konnte ich nicht so genießen, wie ich es hätte tun können, da ich aus Handlungsgründen einfach viel zu viel auslassen musste, das ihn ausmacht.

Fantasyautoren gibt es viele. Doch welche haben dein Werk beeinflusst?
Ganz weit vorne dürfte da Barbara Hambly stehen, deren Schreibstil und Erzählstil mich i.A. geprägt hat. Ansonsten vermute ich, dass auch Joe Abercrombie und Anthony Ryan genug Eindruck geschunden haben, dass ich mich beim Neuschreiben von der High Fantasy ab- und dem Grimdark zugewandt habe.

Erzähl ein bisschen über deinen Roman und wie die Idee dazu entstand.
Ganz ehrlich habe ich längst keine Ahnung mehr, woher die Idee dazu kam. Das liegt weit über zwanzig Jahre zurück und ich kann mich beim besten Willen nicht mehr erinnern, was mein spätpubertäres Ich sich dabei gedacht hat.
Bei dem Roman habe ich jedenfalls versucht, ein wenig vom normalen Klischee abzuweichen, ohne die bekannten Pfade zu sehr zu verlassen. Es geht um einen Jahrtausende alten Krieg zwischen Dämonen und Magiern um die Vorherrschaft der Welt. Aber im Mittelpunkt steht mit Īsarnaro die Frage danach, was ein Held ist und was ihn ausmacht; welche innere und äußere Grenzen einen Helden bestimmen und die Frage danach, wie viel man letztlich für seine Werte und Hoffnungen zu zahlen bereit ist. Alles hat seinen Preis – manches fordert einen Blutzoll, anderes zahlt man mit viel persönlicheren Dingen.


Nachdem ihr wisst, was Manuel schreibt, könnt ihr hier mehr über ihn erfahren:
manuelobendrin.bplaced.net/
instagram.com/manuel.o.bendrin
facebook.com/ManuelOttoBendrin/

In diesem Sinne, fröhliches Lesen und freut euch, wenn es demnächst ein weiteres Interview gibt.

Mittwoch, 16. August 2023

Wolfgang Wissler "Straffers Nacht"

Erich Straffer war während des zweiten Weltkrieges ein brutaler Mann, für den das sprichwörtliche Menschenleben nicht viel zählte. Doch so hart in er in der Zeit war, desto zurückgezogener lebt in er in den Nachkriegsjahren.
Mit der Frau und seinen Söhnen wohnt er in einer kleinen Wohnung, arbeitet bei einem Sicherheitsdienst und wartet nahezu auf den Tag, an dem er für seine Taten büßen muss. Als sein neuer Kollege anfängt, sieht er endlich seinem Schicksal entgegen und versucht das Beste aus der Situation zu machen.

Deutschland in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg. Man kann auf fast jeder Seite die Zerrissenheit der Menschen spüren. Viele flüchten sich in die Befehlskette und dass sie nichts hätten ausrichten können. Doch manchen kommen vermehrt Zweifel. Wolfgang Wissler transportiert mit dem Buch so unendlich viele Facetten, dass man zum Ende des Buches wahrlich jeder Meinung mindestens einmal Beachtung geschenkt hat.

Die Wut der Siegermächte, die Hilflosigkeit eines Arztes, die Euphorie eines Mannes, der gerne mehr am Krieg beteiligt gewesen wäre. Die Haupthandlung wird immer wieder durch Rückblenden oder Ausflüge unterfüttert und man bekommt ein sehr detailliertes Bild von Erich Straffer. Andere Figuren, deren Meinungen ebenso interessant sein könnten, werden blasser gehalten, um sich nicht im Strudel der Gefühle zu verlieren.

Ein Buch, dass so unheimlich wichtig ist, um die Nachkriegsgeneration zu verstehen und sich nicht ohne Weiteres ein Urteil zu erlauben.

4 von 5 Nächten

Dienstag, 15. August 2023

Emma Davies "Das kleine Cottage auf dem Hügel"

Als Maddie ihren neuen Job auf Joy's Acre annimmt, ist ein wesentlicher Grund, dass sie gar nicht schnell genug die Hauptstadt London hinter sich lassen kann. Zu sehr schmerzen die Erinnerungen. Doch der Eigentümer Seth ist von ihren Umgestaltungsideen so gar nicht angetan. Kurzerhand ist sie schon dabei, das Handtuch zu schmeißen, als sie an einem Morgen den Garten bei Sonnenaufgang betrachtet und selbst erkennt, wie falsch sie mit allem lag.

Manchmal muss es auch etwas Unaufgeregteres sein und das Buch hat mich doch ziemlich positiv überrascht. Bei dem Titel hätte man vielleicht nur einen reinen Feel-good-Roman erwartet, aber die Autorin hat den Figuren genug Tiefgang mitgegeben, damit die Geschichte nicht zu seicht ist. Ein alter Gebäudekomplex muss restauriert werden und alle Menschen, die mithelfen, haben ihr Päckchen zu tragen. Die Figuren sind so liebevoll ausgeführt, dass man mit der einen oder anderen direkt Freundschaft schließen und einen Tee trinken möchte.

Am Ende bleibt nur zu sagen, jeder Mensch ist einzigartig und sollte sich nicht für andere verstellen.

Gleichzeitig ist das Buch der Auftakt zu der gleichnamigen Serie, die inzwischen drei Bände umfasst. 

4 von 5 Cottages

Donnerstag, 10. August 2023

Herausgeberinterview Sabine Frambach & Kai Focke

Hallo zusammen.
Sabine Frambach und Kai Focke haben vor einiger Zeit bereits Fragen zum Schreiben, dem Autorendasein und ihrer Arbeit an der aktuellen Ausschreibung beantwortet.
Noch drei Monate läuft die Ausschreibung "Hochschule der Zukunft im Jahr 2049" Zeit den Herausgebern ein paar weitere Fragen zu stellen:


Seid ihr mit den bisher eingereichten Texten zufrieden?
Darauf ein klares Ja!: Über die bisherige Qualität sowohl hinsichtlich der Einfälle als auch der Umsetzung sind wir sehr positiv gestimmt. Es macht viel Freude, in die Gedankenwelten anderer Menschen einzutauchen. Erfahrungsgemäß werden uns die meisten Texte erst gegen Ende der Ausschreibungsfrist – dies ist der 31.10.2023 – erreichen. Auf Basis der bislang eingereichten Texte können wir keine seriöse Prognose über die zu erwartende durchschnittliche Qualität abgeben. Würde sich aber die bisherige Qualität trendmäßig so fortsetzen wie bisher, dann werden wir uns über eine ebenso phänomenal phantastische wie zukunftsweisende Anthologie freuen dürfen. Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, wie Ideen sich in phantastischen Geschichten manifestieren. Wir sind weiterhin gespannt und freuen uns über jeden Text, egal ob er uns in den kommenden Tagen oder erst am 31.10.2023 um 23:59 Uhr erreicht.

Habt ihr schon eine Geschichte, die euch in der Interpretation sehr überrascht hat?
Sogar mehrere: Allerdings ist es auch diesbezüglich schwierig – und wahrscheinlich auch wenig sinnvoll – Trendaussagen zu treffen. Es hat uns sehr gefreut, dass bislang das breite Spektrum an Möglichkeiten, welches die Ausschreibung bezüglich Handlungsort, Protagonisten, Perspektiven, Plot et cetera bietet, genutzt wurde. Besonders schön ist, dass bei den Einreichungen bislang keine der gängigen Klischees bedient wurden. Beim Lesen ist uns nie langweilig geworden. Die Ausschreibung insgesamt offen zu halten ist daher eine richtige Entscheidung gewesen und wird dann hoffentlich den späteren Lesespaß an der Anthologie noch einmal steigern.

Wie gestaltet sich die Tatsache, dass die Texte anonymisiert sind? Ist das Lesen der Texte dadurch anders?
Das Interessante an anonym eingereichten Texten ist, dass manchmal eine Idee über das Gegenüber entsteht. Natürlich kann man damit falsch liegen. Vielleicht kennen wir sogar die Person, die etwas eingereicht hat, und wissen es nicht? Auf alle Fälle wird es auch für uns spannend sein, nach der finalen Textauswahl die Namen zu lüften.

Habt ihr noch Tipps – allgemeine oder auch vor dem Hintergrund der bereits eingereichten Texte – für diejenigen, die bislang noch nicht eingereicht haben, aber mit dem Gedanken spielen?
Mit dem Gedanken spielen klingt nach einer sehr guten Vorgehensweise. Vielleicht, indem man selbst ein Brainstorming durchführt, rasch alle Begriffe und Ideen notiert und dann schaut, woraus sich eine Geschichte formen lässt. Und für die, die mitmachen wollen, bereits eine Idee haben und diese nur zu Papier bringen möchten: Macht es. Schreibt. Seitdem wir schreiben, kennen wir dieses wundervolle Gefühl, wenn eine Geschichte fertig ist; probiert es doch auch. Wir freuen uns auf das Lesen.

Habt ihr schon entschieden, wie viele Texte es in die Sammlung schaffen werden?
Die Entscheidung wird erst am Ende des Auswahlprozesses getroffen werden können. Dies ist einerseits technisch bedingt, da die Texte unterschiedlich lang sein werden. Sollten sich beispielsweise kürzere Texte im Auswahlprozess durchsetzen, dann können wir mehr Texte aufnehmen als im Falle durchgehend längerer Texte. Andererseits sehen wir uns mit steigenden Produktionskosten für die Anthologie konfrontiert, denen ein fixes Budget gegenübersteht. Sollten insbesondere die Papierpreise weiter steigen wird sich diese Entwicklung entsprechend negativ auf den Umfang der Anthologie auswirken. Nach dem Lesen der bisherigen Einsendungen hoffen wir daher auf niedrige Papierpreise und Platz für jede tolle Geschichte.

Könnt ihr abseits des Lesens schon weitere Vorgänge anstoßen?
Ja, es gibt mehrere „Prozesse“, die quasi im Hintergrund mitlaufen. Zunächst einmal freuen wir uns darüber einen Verlag gefunden zu haben, der sich für das Thema "Hochschule der Zukunft im Jahr 2049" interessiert und uns zugesagt hat, die Anthologie zu verlegen. Parallel zur Textauswahl werden wir uns dann nach einem geeigneten Cover umsehen. Es hat uns auch eine Anfrage erreicht, ob die Anthologie Innenillustrationen zu den einzelnen Geschichten haben wird. Hierzu können wir leider noch nichts sagen. Zwar möchten wir Innen-illustrationen nicht grundsätzlich ausschließen, doch würden diese unter anderem die Produktionskosten erhöhen. Wie bereits gesagt könnte dies vor dem Hintergrund der ohnehin zu erwartenden Kostensteigerungen problematisch werden. Letztlich geht es aber darum, dass sich später eine kreative, abwechslungsreiche und interessante Geschichtenauswahl zwischen zwei Buchdeckeln finden wird, egal ob mit oder ohne „Innenillus“. Es handelt sich um lediglich das häufig zitierte „nice to have“.

Herzlichen Dank für die interessanten Fragen!

Hier geht es zur genannten Ausschreibung:
DHBW.de/hochschulanthologie

In diesem Sinne, fröhliches Lesen und freut euch, wenn es demnächst ein weiteres Interview gibt.

Dienstag, 8. August 2023

Ellen Norten (Hrsg) "Daedalos 14"

Bereits zum zweiten Mal erscheint die Daedalos im neuen Gewand.
Mit acht Geschichten, darunter einem Klassiker, fällt sie durch ihr Journal-Format schon optisch im Reigen der bekannten Kurzgeschichtensammlungen auf.
Lediglich ein Vorwort und ein Erläuterungstext zu dem Klassiker runden die Texte ab. Visuell werden die Geschichten mit Kupferstichabdrucken bebildert, welche die Szenerie der jeweiligen Geschichte hervorragend einfangen.

Bei den Kurzgeschichten, die alle dem Genre der Phantastik angehören, ist es wie bei allen Kurzgeschichtensammlung: Bei acht Geschichten können nicht alle herausragend sein. Die meisten Geschichten haben einen düsteren Kern und regen dabei schon reflexartig die Fantasie an, was in ein paar Fällen zum Nachdenken anregt und zeigt, dass manche Autoren es immer wieder schaffen, den Leser zu überraschen oder herauszufordern.
Gerade die klassische Geschichte und die Erzählung von Kai Focke haben mich zum einen in der Umsetzung überrascht und immer  als Leser wieder in die falsche Ecke gelotst.
Was man als Autor nicht tun sollte, erfährt man in dem Text "Stoker" und auch ein ungewöhnliches Vorstellungsgespräch kommt in der schlanken Sammlung vor.

Den Anspruch, den Leser zu unterhalten, erfüllt diese Sammlung mit jeder Kurzgeschichte. Ich bin gespannt, ob sich bei den zukünftigen Ausgaben "Stammautoren" herausbilden oder ob die Schreibenden regelmäßig wechseln, um die Qualität der Sammlung zu halten.

4 von 5 Kurzgeschichten

Danke an p.m.a.c.h.i.n.e.r.y. für das Rezi-Exemplar.

Montag, 7. August 2023

Sanaka Hiiragi "Die Erinnerungsfotografen"

Nichts kann über den Schreck des Todes hinwegtrösten. Oder? Vielleicht gibt es doch einen kleinen, im ersten Moment unscheinbaren Ort, an dem man sich sammeln kann.
Dieser ist Herr Hirasakas Fotostudio.
Während die Welt sich für die eben Verstorbenen aufhört zu drehen, beginnt die Arbeit von Herrn Hirasaka. Er ist derjenige, der den Menschen den Übergang erleichtern soll.
Womit?
Er legt ihnen Hunderte von Fotos vor und bittet sie, das jeweils schönste eines Lebensjahres auszuwählen, um damit die persönliche Collage des Verstorbenen zusammenzustellen.
Selbst wenn ein Lieblingsbild bereits verblasst ist, ist es kein Hindernis, es für die Collage zu verwenden. Herr Hirasaka reist mit seinen Kunden in der Zeit zurück und nimmt es einfach erneut auf.

So bedrückend das Thema im ersten Moment erscheinen mag, so wundervoll liest es sich.
Mit seinen knapp 200 Seiten ist es ein kurzes, aber dafür sehr intensives Buch.
In drei kleinen Geschichten wird über verschiedene Menschen und ihre jeweilige Zeit in Japan erzählt. Charmant wird der Leser in eine Welt entführt, die uns in Europa doch so völlig fremd ist. Dem Thema entgehen strahlen die Geschichte eine Ruhe und eine Güte aus, die äußerst bemerkenswert ist. 

Man lernt durch dieses Buch so unterschiedliche Dinge: Man lernt die japanische Kultur, das Land und die Sitten kennen. Man lernt im große Maße Demut und sich wirklich auf das hier und jetzt zu beschränken, die schönen Momente zu genießen und die Menschen noch mehr zu schätzen, die einem unendlich kostbar sind.

Auch wenn das Buch kein Lebensratgeber ist, hat es für den Leser den einen oder anderen Zaunpfahl parat, wenn es darum geht, dass Leben mit offenen Augen und weitem Herzen begeistert anzunehmen und die dunklen Wolken von Himmel zu wischen.

5 von 5 Fotos

Sonntag, 6. August 2023

Manuel Schmitt "Alendia"

In zehn Legenden erzählt Manuel Schmitt die Geschichte der sechs Helden im Fantasy-Universum "Alendia". Nachdem der dritte Mond gefallen ist, bahnt sich Ungeahntes in Alenida an. Menschen haben plötzlich Gaben oder werden von blauen Adern bevölkert. Dabei kommt es immer auf die Nähe zu der Absturzstelle an, denn hier sind zuweilen verborgene Kräfte am Werk, die die einen fürchten und die andere für sich nutzen. Dabei sind die zuweilen fließend, denn bei einer neuen magischen Kraft weiß zu Anfang niemand, was gut oder böse ist.

Man braucht als Leser mehrere Legenden, um das Universum von Alendia zu begreifen. Ursprünglich als Fantasyprojekt im Internet angelegt, haben es zehn Geschichten in das Buch geschafft. Die sechs Helden sind in den einzelnen Legenden mal mehr, mal weniger vertreten und gerade das macht diese Kurzgeschichtensammlung aus. Zusammen ergeben sie ein Ganzes, wobei die einzelnen Elemente sehr individuell gestaltet sind. Mal reist man auf einem Schiff gen Süden, mal ist man bei einem Ritterturnier anwesend. Wieder ein anderes Mal oder vielleicht auch öfters müssen unsere Helden fliehen, weil sie von den Mächten und Mächtigen entdeckt wurden.
Alle Geschichten sind spannend zu lesen und lassen den Leser in eine sehr eigenwillige Welt abtauchen. Dabei stehen zwar die Geschichten oftmals für sich, doch erst in ihrer Gesamtheit erstrahlt das Universum im allumfassenden Glanz. 
Wer sich für Weltenbau in der Fantasy interessiert, findet hier eine Kurzgeschichtensammlung, die mehrere Elemente in sich vereint und dadurch eine im wahrsten Sinne des Wortes neue Welt eröffnet.

4 von 5 Legenden

Donnerstag, 3. August 2023

Autoreninterview Thorsten Küper

Hallo zusammen. Wieder habe ich mich auf die Suche nach einem interessanten Autor gemacht und habe jemand Nettes gefunden, die mir meine Fragen beantworten möchte. Thorsten Küper schreibt schon seit vielen Jahren und ist gerade in der Steampunk-Szene sehr bekannt, aber ich lasse ihn lieber selbst zu Wort kommen:


Thorsten Küper
(eigenes Foto, KultUhrwerk 2023 in Herne)

Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich wollte eigentlich schon immer Science Fiction schreiben. Mitte er 90er habe ich damit angefangen, selber Kurzgeschichten und auch Romane zu tippen (wobei die Romane glücklicherweise nicht erhalten geblieben sind), außerdem habe ich mit kurzen satirischen Texten herumexperimentiert. Ab 1999 wurde es dann ernst. Ich habe für einen Wettbewerb geschrieben, die erste Runde gewonnen, der Wettbewerb wurde aber nicht weitergeführt. 2000 habe ich zum ersten Mal eine Kurzgeschichte im Computermagazin c`t unterbringen können.

Wie kann man sich deinen Schreiballtag vorstellen? Suchst du nach Ausschreibungen und verfasst dazu deine Texte?
Ich bin vor allem ein fauler Schreiber. Ich verfasse zwar täglich irgendwelche Texte, aber da muss es sich nicht um irgendein Kurzgeschichtenprojekt handeln. Es sind viele Beiträge für soziale Netzwerke, oft nur kleine Gag-Dialoge, die nicht unbedingt mit tatsächlichen Ereignissen zu tun haben müssen. Wenn ich an einer Kurzgeschichte schreibe, dann bin ich nicht bereit, auch nur einen einzigen Satz zu verfassen, solange ich die Pointe nicht kenne. Ideen, Stichworte, Dialogfragmente notiere ich handschriftlich in ein kleines Buch oder später in die Datei mit dem Text. Die Pointe kann sich im Verlauf des Schreibens noch mal ändern, oder ein zusätzlicher Twist entstehen, aber die Basisgeschichte muss im Kopf fertig sein, bevor ich anfange, sie tatsächlich umzusetzen.

In den letzten Jahren bist du mehrfach für Preise nominiert worden. Beeinflusst das deine Art zu schreiben? 
Es stellt eine Motivation dar, ganz klar und natürlich stelle ich mir auch immer die Frage, ob das, was ich da gerade niederschreibe, wirklich irgend jemandem gefallen könnte. Eine spätere Nominierung ist aber nicht das Primärziel. Obwohl...doch, irgendwie schon.

Zuletzt erschien im Leserattenverlag deine Kurzgeschichte zu "Verdamnt!" Worum geht es in der Geschichte und wie kam es zu deiner Beteiligung?
Marc hatte mich eingeladen,, mich an der Serie zu beteiligen und da ich noch nie etwas über Kaijus geschrieben habe, war mein Interesse am Thema entsprechend groß. Die Story hat trotzdem einen leicht...oder eher mittelschwer satirischen Einschlag. Ich kann Wissenschaftsleugner nicht ausstehen und habe mir ein 1200 Tonnen schweres Argument ausgedacht, das sie nicht ignorieren können. Oder eben doch...

Neben deiner Schriftstellerei bist du im Internet sehr aktiv. Regelmäßig veranstaltest du mit Talkien Gesprächsrunden und bei "Brennende Buchstaben" finden Lesungen statt. Wie wählst du die Themen und auch die Beteiligten aus?
Bei Talkien überlegen Frederic Brake und ich durchaus intensiv, was denn wohl interessant für Zuschauer sein könnte. Bei den Lesungen habe ich früher einfach Leute eingeladen, deren Namen ich kannte. Manchmal aus gemeinsamen Projekten, aber nicht unbedingt. Mittlerweile ist es so, dass die meisten Lesungen sich aus Anfragen ergeben. Ich muss also nicht suchen, die Gäste kommen von allein auf mich zu. Beim siebten virtuellen Literaturcon sind die Programmpunkte teilweise aus Anfragen der letzten Monate entstanden, aber auch, weil ich versuche einen schönen aussagekräftigen Querschnitt durch die Szene zu bieten. Eigentlich müsste ich das Programm aber mindestens doppelt so lang machen, denn ich musste dieses Jahr auch wieder interessante Leute außen vor lassen.

Mehrere deiner Geschichten sind dem Genre Steampunk zuzuschreiben. Was reizt dich an dem Genre besonders?
Ich liebe die Optik, die Tatsache, dass es ein Makergenre ist, das Bastler und Gewandete inspiriert, dass es eine Nachhaltigkeitsphilosophie durchdringt, die den Wegwerf-Lifestyle des Cyberpunk konterkariert. Davon abgesehen macht mir die alte, sehr förmliche Sprache wahnsinnig viel Spaß. Und vielleicht ist es ja auch so, dass eine Zukunft, die man nicht mehr erleben wird, nicht mehr so interessant ist, wie eine Vergangenheit, die es nie gab.

Was macht für dich die perfekte Kurzgeschichte aus?
Wenn man sich angesichts der Dichter der Atmosphäre, als auch der Originalität und der daraus entstehenden Spannung nach der Lektüre fragt, ob das, was man soeben mit dem Protagonisten durchlebt hat, tatsächlich in eine Kurzgeschichte gepasst haben konnte. Dimensionskompression, wenn das Raumschiff innen viel größer ist, als es von außen aussieht. So muss eine perfekte Kurzgeschichte sein.

Nachdem ihr wisst, was Thorsten schreibt, könnt ihr hier mehr über ihn erfahren:
facebook_Thorsten_Küper
Instagram_Kueperpunk
www.youtube.com/BrennendeBuchstaben


In diesem Sinne, fröhliches Lesen und freut euch, wenn es demnächst ein weiteres Interview gibt.