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Dienstag, 14. März 2023

Ben Guterson "Die Einsteins und der geheimnisvolle Turm"

Können Bücher uns Menschen heilen? Können sie uns eine innere Zufriedenheit und Gelassenheit geben, wie es z.B. ein Gespräch nicht erreichen kann? Kann ein Buch soviel Trost spenden, dass man danach gestärkt in die Welt hinausgehen kann?
Die Familie Einstein hat ihr jüngstes Kind Susan verloren. Das nächstjüngere Kind Zack gibt sich die Schuld daran und ist auch noch nach einem Jahr eher in sich gekehrt und hat oftmals wenig Freude. Der Umzug nach Vista Point sowie die Renovierung ihres neuen Zuhauses soll die Familie wieder zusammenführen und neue gemeinsame Erinnerungen schaffen, damit man nicht nur in der Vergangenheit lebt. Doch oft ist es Zack, der Susan im Alltag integriert und darauf hinweist, wie sie sich in den jeweiligen Situationen gefühlt hätte. Während die anderen Geschwister Pläne schmieden, welche Hobbies sie in Vista Point angehen wollen und auch die Eltern nach und nach im neuen Zuhause ankommen, bleibt Zack zunehmend in sich selbst gefangen, bis er Ann kennenlernt. Mit ihr erlebt er auf dem Gelände rund um das Anwesen kleine und große Überraschungen und sein Schmerz lässt immer mehr nach ...
Jedes Mitglied der sechsköpfigen Familie Einstein geht mit dem Verlust anders um. Der eine lässt es nicht an sich heran, der andere überspielt den Schmerz, die eine möchte am liebsten gar nicht mehr über Susan reden und die nächste ist je nach Tagesform ansprechbar oder auch nicht.
So unterschiedlich die Geschwister in dem Buch sind, so unterschiedlich sind auch die Menschen in unserem eigenen Umfeld. Einige ziehen sich vollkommen zurück, andere grübeln nur noch und wieder andere versuchen sich fortwährend abzulenken.
Das Buch zeigt wunderschön in kleinen und großen Sequenzen, was es bedeutet einen Menschen zu verlieren und wie man gleichzeitig wieder nach vorne schaut. Sich für Neues interessiert und die Waage zwischen Vermissen und eigenem Leben halten kann.
Meine Augen blieben beim Lesen oftmals nicht trocken und auch wenn man viele Dinge instinktiv weiß, zu lesen, wie Figuren mit Schmerz umgehen und dabei nicht zerbrechen, kann ein Weg sein, sich selbst Satz für Satz wieder zusammenzusetzen, das Leben jeden Tag wieder ein bisschen mehr zu genießen und die Freude langsam wieder Einzug halten zu lassen.

4,5 von 5 Türmen

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