Miss Lemon macht keine Fehler. Das ist ein Gesetz. Miss Lemon macht keine Fehler und doch findet Hercule Poirot gleich drei in einem Brief. Natürlich muss die Quelle von Miss Lemons Verstörung sofort ausgemerzt werden und so findet sich Poirot in einem Studentenwohnheim wieder, in dem Miss Lemons Schwester arbeitet. Augenscheinlich sind ein paar Dinge verschwunden, doch nach Poirots Besuch gibt es eine Tote.
Poirot taucht in diesem Kriminalroman seltener oft, als es in seinen sonstigen Ermittlungen der Fall ist. Vieles spielt sich in dem Studentenwohnheim ab und der leitende Polizeiinspektor nimmt eine viel größere Rolle ein, als es bei anderen Fälle Inspector Japp tut.
Doch wenn Poirot die Szenerie betritt, verspürt er seine Intelligenz oder zeitweise auch seine ihm bekannte Arroganz. Er kennt die Menschen, er weiß, wer, wann, wie funktioniert und ein Fehltritt seinerseits ist nahezu unmöglich. Fakten bleiben Fakten und er erkennt eine Finte, wenn sie sich ihm offenbart.
Denn auch wenn er für einen vermeintlichen Diebstahl gerufen wurde, findet er noch etwas ganz anderes.
Man könnte als Leser den Eindruck gewinnen, dass Agatha Christie in diesem Kriminalroman mehr als eine Geschichte erzählen möchte. Denn so verwoben, wie sich die Sachverhalte in diesem Fall präsentieren, treten sie selten zu Tage. Doch ist es so, wie Poirot es in einem Gespräch andeutet, ein Unglück kommt selten allein oder auch wenn sich eine Möglichkeit bietet, bietet sich bereitwillig auch eine weitere.
Ein Krimi, der von der Autorin bei Weitem nicht so bekannt ist, der es aber verdient hat gelesen zu werden, da an der Geschichte mehr dran ist, als ein verschwundener Ring.
4 von 5 Diebstählen
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