Es waren einmal zwei Brüder, die zogen aus, um die schönsten Märchen zusammenzustellen und sie als "Kinder- und Hausmärchen" zu veröffentlichen. Früher gab es wohl keinen Haushalt, der nicht die eine oder die andere Ausgabe von ihren Märchen besaß.
Heutzutage kennt man die Märchen eher aus dem Fernsehen und aus Filmen, was zu leichten Verstörungen führt, wenn man die ursprünglichen Märchen als Lektüre genießt.
Schneewittchen, Hans im Glück, Frau Holle, viele der Märchen und auch einzelne Redewendungen sind so in den deutschen Sprachgebrauch eingeflossen, dass man sich gar nicht bewusst ist, dass man die Gebrüder Grimm zitiert.
Die bunten Rahmen, die schönen Interaktionen von MinaLima täuschen zeitweilig über die doch grausamen Enden der Geschichten hinweg, denn die Moral von der Geschicht' war damals noch nicht so weichgespült, wie es die filmischen Interpretationen danach oft waren. Bestrafung und manchmal auch der Tod drohte dem, der es wagte, anderen ein Leid zuzuführen, speziell wenn eine Königsfamilie involviert war.
Die Auswahl mag sehr eigenwillig erscheinen, denn ein oder zwei bekanntere Werke vermisst man in dieser Ausgabe und doch bilden die zwanzig Geschichten ein Potpourri vom grausamen Leid bis hin zum übermäßigen Glück.
So erbarmungslos manche Märchen auch seien mögen, auch heute noch tragen sie die verschiedenen Botschaften in die Herzen der Menschen:
Sei fleißig und du wirst belohnt.
Sei faul und es geht dir an den Kragen.
Sei genügsam und du wirst ein schönes Leben haben.
Sei gierig und du wirst es bereuen.
Sicherlich gibt es heutzutage keine "eins zu eins" Umsetzung - aber ein bißchen weniger Verbissenheit hat noch keinem geschadet, denn dann kommen die Helfer freiwillig ins Haus.
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