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Montag, 31. Oktober 2022

Andreas Suchanek "Flüsterwald - Der verborgene Meisterschlüssel"

Bereits zum fünften Mal entführt uns Andreas Suchanek in seinen Flüsterwald (die Weihnachtsgeschichten hier einmal ausgenommen).
Mit dem vierten Band endet die erste Staffel um die Helden Lukas, Ella, Rani, Felicitas und Punchy, doch das heißt nicht, dass dem Autor nicht eine neue Bedrohung und neue Wesen für den Flüsterwald einfallen.

Die Geschichte beginnt damit, dass die Blinzelbahn in den entlegenen Teilen des Flüsterwaldes gestört wird und man sie nicht mehr wie gewohnt nutzen kann. Gott sei Dank sind unsere Helden nicht weit und nach einer kurzen Besprechung und einem Wiedersehen mit dem Professor eilen sie los, sich den Gefahren entgegenstellend und widmen sich ihrer neuen Aufgabe.
Kleine Rückblenden helfen eine Verbindung zu dem letzten Band zu ziehen und obwohl man viele neue Wesen kennenlernt, sind es doch unsere fünf, die die Geschichte hauptsächlich vorantreiben. Dabei birgt einer der Helden ein Geheimnis, was in diesem Band zur Überraschung aller gelüftet wird. Doch wer der Freunde ist es? Nun das müsst ihr selbst lesen.

Insgesamt passt sich der fünfte Band schön in die Reihe um die Freunde des Flüsterwaldes ein. Kleine Zankereien, wie es sie in den vorigen Bänden gegeben hat, werden auch hier immer wieder angesprochen. Sicherlich kann man den Band auch ohne die vorigen Bände lesen, doch nimmt es ein wenig der Dynamik zwischen den Figuren, wenn man erst mit der zweiten Staffel einsteigt. Im Gegensatz zum vierten Band, der in meinen Augen recht düster angelegt war, ist der fünfte wieder ein bisschen witziger. Lange Passagen sind hier aber auch eher unterhaltend, sodass eher die Freundschaft als der Witz im Vordergrund steht. Gefallen hat mir die Geschichte, aber gerne darf es beim nächsten Mal wieder ein Schokoladenkoma geben. Das ist zu lustig.

4 von 5 Notizbüchern

Mary Ann Fox "Je süßer das Gift"

Im mittlerweile achtem Buch in der Reihe um Mags und ihre Gärtnerei treffen wir all die Menschen aus Rosehaven wieder, die wir aus den vorigen Büchern bereits kennen. Doch ist es dieses Mal etwas anders.
Mags wurde auf Grund ihres Fachwissens gebeten eine Reisegruppe durch die verschiedenen Gärten Südenglands zu begleiten. Sie, die die Gärten zumeist vor Jahren das letzte Mal gesehen hat, ist vorfreudig und gleichzeitig ein bißchen nervös, da sie noch nie anderen Menschen so direkt Rede und Antwort zu ihrer Arbeit stehen musste. Doch kaum ist der Reisebus unterwegs, stolpert Mags über die erste Leiche.
Derweil muss sich ihr Mann Sam zuhause in Rosehaven mit einem ganz anderen Problem herumschlagen. Plötzlich verschwinden aus den Haushalten in Rosehaven Kleinigkeiten oder auch Lebensmittel, zurückbleiben wunderschön geschnitzte Figuren, die wie abgestimmt auf die jeweiligen Situation passen. Doch wer ist der Künstler oder doch eher der Dieb?

Im Gegensatz zu den früheren Bände spielen in diesem Band einige reale Gärten Englands und ihre Geschichte in diesem Band eine nicht unwichtige Rolle. Sissinghurst nimmt eine markante Stellung in dem Buch ein und wenn man die Gärten bereits kennt, fühlt man sich in den Moment zurückkatapultiert, in dem man selbst durch die Gärten streifte. Man riecht das Gras, man sieht die Blumen sich im Wind bewegen, man taucht ein in eine ganz andere Welt.
Der Fall kommt dieses Mal etwas später zum Tragen, aber da man Mags und ihr Händchen kennt, weiß der Leser, was ihn auf den nächsten Seiten zukommt. Wie immer ist der neue Band eine Art "nach Hause kommen", da die Autorin es schafft, die Geschichten so unterschiedlich zu gestalten, dass keine Langeweile aufkommt, aber gleichzeitig durch das Setting ein heimeliges Gefühl garantiert.

Ein Cosy crime par excellence.

4 von 5 Gärten

Sonntag, 30. Oktober 2022

BuCon vs FBM 2022

Ich glaube, ich bin somit die letzte, die sich zum Thema Buchmessen dieses Jahr äußert. 
Den meisten wird bekannt sein, dass im Oktober die alljährliche Buchmesse in Frankfurt stattfindet. Weniger Leuten wird bekannt sein, dass zeitgleich in dem kleinen Städtchen Dreieich, nur wenige Kilometer vor den Toren Frankfurts, eine Konkurrenzveranstaltung stattfindet: die BuCon. Wobei hier von einer Konkurrenz zu sprechen, ist wahrlich nicht ganz richtig, denn nach Dreieich pilgern zumeist andere Leser als nach Frankfurt.
Die BuCon ist um ein wesentliches kleiner als die große Schwester in Frankfurt, sie mutet eher familiär an und konzentriert sich auf kleinere oder Nischenverlage. 
Den ganzen Tag über kann man Lesungen lauschen, sich mit Autoren und Verlegern unterhalten, man kommt als Leser viel näher an die Menschen um die Bücher heran, als es auf einer Großveranstaltung oft der Fall sein kann.
Bedeutet das, dass die BuCon etwas für jeden Leser ist? Ich würde dies zum jetzigen Zeitpunkt verneinen, denn der klassische Krimileser würde auf der BuCon nicht die Bandbreite an Krimis finden, wie er es in Frankfurt tut. 
Wer aber Fantasy, SciFi, Steampunk oder ähnliche Genres liebt oder einmal kennenlernen möchte, sollte sich die nächste BuCon (wieder parallel zur Frankfurter Buchmesse) merken und kann sich vorab schon einmal hier: buchmessecon.de informieren.
Auch wenn ich dieses Jahr das erste Mal dort war, wird es nicht das letzte Mal gewesen sein. Dafür war es einfach viel zu schön.

Jean Bastide "Idefix und die Unbeugsamen 2"

Ein weiteres Mal haben Idefix und seine Freunde ihren eigenen Comicband ergattert. Während das nächste Asterix-Abenteuer noch nicht erschienen ist, gibt es bereits Band zwei um die kleinen Helden. Wieder in kleiner Klappbroschur kommt dieser Band um Idefix und seine tierischen Freunde daher.

Wir befinden uns weiterhin um Jahr 52 v. Chr. und die römischen Polizeihunde (formschön in der klassischen römischen Uniform) machen die Straßen von Lutetia unsicher.
Klappt man den Comic auf, werden die tierischen Helden wie in den klassischen Asterixheften vorgestellt und mit ihren Fähigkeiten dem Leser nahegebracht.
In drei kurzen Episoden werden so vielfältige Themen wie Größenwahn, Geschmeide und weitere Themen auf die typisch französisch-bissige Art karikiert und zudem auch kritisiert. Somit sind die Comics wie auch die Astericx-Bände nicht nur für die jungen Leser, sondern auch für die erwachsenen Leser spannend zu lesen.
Die Zeichnungen sind dabei etwas moderner gehalten, doch die üblichen Comic-Effekte wie Sprechblasen, kursive und fette Schrift bleiben dem Leser erhalten.
Erneut eine gelungene Abwechslung zu den originalen Asterixheften, auch wenn sie nicht ganz an diese heranreichen.

4 von 5 Hundepatrouillen

Montag, 24. Oktober 2022

Tag der Bibliotheken

Die Frankfurter Buchmesse ist erst gestern zu Ende gegangen und schon gibt es einen weiteren Grund der Bücher zu gedenken. Heute ist der Tag der Bibliotheken.

Für uns Lesende ist eine Welt ohne Bücher nahezu unvorstellbar. Sieht man einmal von der Form des Buches ab, begeistern Taschenbücher, gebundene Bücher, E-Books, Groschenromane und weitere vielfältige Angebote den heutigen Buchmarkt.
Doch das war nicht immer so, in früheren Zeiten wurden Bücher von Hand geschrieben. Bücher war ein Wertgegenstand und Bibliotheken waren ein Kleinod an Wissen und somit auch von Macht. 


Heute haben die damaligen Bibliotheken zwar oftmals ihren Informationsauftrag in weiten Teilen eingebüßt, aber sie haben eine neue Aufgabe erhalten. Sie sind zu Pilgerstätten für alle Buchliebhaber geworden. Das Bild oben stammt aus dem Kloster Wiblingen und ist bekannt für seinen prächtigen Bibliothekssaal. Mehrere Etagen voller Bücher, Figuren und Marmor schmücken diesen, der zum Erkunden und Stöbern einlädt.




Neugierig geworden, dann seht euch doch auf der Internetseite des Klosters um und vielleicht habt ihr damit euer nächstes Urlaubsziel schon gefunden.

Hier findet ihr das Kloster, die Öffnungszeiten und weitere Informationen:
Kloster Wiblingen

Oder klickt auf die folgenden Bilder der Pressemitteilung:






Die Bilder und die Pressemitteilung wurden von den Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württembergs zur Verfügung gestellt.

Dienstag, 18. Oktober 2022

M. L. von Burgberg "Ragdim - Das Geheimnis der Wächter"

In den Tiefen der Ragdim schwelt ein uraltes Geheimnis. Ein Geheimnis, das aufgedeckt, die Menschen um die Ragdim in eine dunkle Finsternis stürzen kann. Doch den wenigsten ist dies bewusst.
Vor vielen Jahren wurde Garven in einem kleinen Dorf durch eine Macht schwer verletzt und doch ist es er, der trotz seiner Herrschertreue im Hintergrund nahezu alles versucht, um altes Unrecht zu strafen und für eine neue Hoffnung kämpft.
Fantasy in der heutigen Zeit zu schreiben, ist kein leichtes Unterfangen. Viele Bereiche wurden schon abgegrast, es gibt kaum einen Zwerg, einen Elb oder einen Elf, der es noch nicht in ein Buch geschafft hat. Sich da etwas einiges auszudenken, zeugt von großer Kreativität und dem Mut, sich eine eigene Welt  neben Tolkien, C.S. Lewis oder den anderen alten Klassiker zu erbauen und auch auf der modernen Ebene sich um einen Platz in der Szene zu bemühen.
"Ragdim" hat klassische Fantasyelemente, den leichten Hauch einer Liebesgeschichte und doch hat das Buch wesentlich mehr zu bieten. Das Land, ähnlich dem deutschen Land, wird zu Beginn in einer Karte festgehalten und ermöglicht es dem Leser auch bildlich in die Welt einzutauchen.
Die Kapitel werden im Wechsel der jeweiligen Protagonisten erzählt und variieren hier in Länge und im Spannungsgrad. Die Autorin hat ein Gespür dafür, wann es gilt einzelne Szenen auszuschmücken und wann sie mit kurzen, prägnanten Informationen die Geschichte vorantreiben muss, um beim Leser Spannung zu erzeugen.
Die unterschiedlichen Figuren laden den Leser dazu ein, sich seinen eigenen Held oder zumindest seinen Lieblingscharakter auszusuchen, da die Autorin mit mehreren Protagonisten und eigenen starken Nebenfiguren, dem Leser eine Vielzahl an Personen an die Hand gibt, die man lieben oder auch hassen kann.
Lange Zeit bleibt im Dunkeln, was das Geheimnis der Ragdim ist, denn die Autorin täuscht in mehreren Momenten die vermeintliche Lösung an, nur damit sich einige Aspekte wieder nur als Finte herausstellen.
Ein Fantasybuch, was ohne Orks, Zwerge, Elben und sonstige klassische Figuren der Fantasy auskommt und damit einen frischen Wind in die Köpfe der Leser bringt.

4,5 von 5 Wächtern