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Dienstag, 20. September 2022

Carolin Gmyrek "Kaputter Nebel"

Es war einmal...
Es begab sich, dass vor wenigen Jahren der Nebel sich erhob und der Durchgang zwischen den Welten verschwamm. Ein kleines, unschuldiges Mädchen verirrte sich im Nebel und galt in der menschlichen Welt als verschollen, bis sie zurückkehrte: Um keinen Tag gealtert.
Ein Aufruhr ward die Folge und die Wesen lebten mal in Feindschaft gegen-, mal in Frieden miteinand.
Doch einer, der ward sich sicher, dass sein Tag kommen würde, da er das Mädchen bestrafte, für das, was sie ihm angetan. Denn seit dieser Zeit ließ er es nie aus den Augen.

Die eine oder andere Dystopie hab ich in den letzten Jahren schon gelesen, doch eine Märchendystopie ist wahrlich etwas Neues für mich. Ein Crossover zwischen den verschiedenen Genres, was man definitiv nicht jeden Tag liest und in das man sich als Leser reinfinden muss.
Auf knapp 180 Seiten wird der Leser durch verschiedenste Wechsel (zuviel sei hier nicht verraten) geradezu durch die Geschichte geschleudet, dass man beim Lesen oftmals den Eindruck hat, man stehe selbst im kaputten Nebel.
Doch die Autorin schafft es, alle Fäden zusammenzuführen, lose Enden einzufangen und zu einem fulminaten Schluss zu verschnüren.
Die derbe Sprache passt zu den aufgestauten Gefühlen und als Leser ist man bei dem Blick hinter die Kulissen oftmals erstaut, mit welcher Wucht unterdrückte Gefühle zu Tage kommen.

Ein Buch bei dem die Stimme des Barden noch einige Zeit nachhallt, denn eine Erzählung dieser Art liest man nicht alle Tage.

4 von 5 Märchen

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