Alle Planungen und alle Vorbereitungen kommen allerdings zum Erliegen, als der Krieg schneller ausbricht, als alle Beteiligten es befürchtet hatten. Alle Ideen, Besprechungen und versprochenen Hilfen fallen fast ersatzlos weg, weil ein anderes Ziel in den Mittelpunkt des Interesses rückt: die Landesgrenzen zu schützen. So kommt es, wie es kommen muss, mit kleiner Besetzung und geringstmöglichen Equipment wird der Louvre leergeräumt und dies ist nur der Anfang der Geschichte.
Während die Welt im Chaos versinkt, ist es an einer kleinen Gruppe von Menschen, die Kultur und das Rückgrat des nationalen Verständnisses zu sichern. Dabei stellt sich gerade die Hauptfigur fortwährend die Frage, was ist wichtiger; Menschenleben zu retten oder die Kultur des Landes zu schützen. Denn was ist eine Nation ohne ihre Kultur? Darf man das überhaupt denken? Darf man irgendwas über eines anderen Menschen Leben stellen? Wie darf man entscheiden? Wen darf man ins Vertrauen ziehen?
Das Buch ist dabei allerdings nicht so philosophisch angehaucht, wie es im ersten Moment erscheinen mag, doch spielen alle diese Fragen nahezu fortwährend eine Rolle, da sie immer wieder die Aktionen des Hauptcharakters Pierre Delort beeinflussen.
Neben seiner Geschichte wird auch die Geschichte von Raoul erzählt. Ein junger Mann, vertrieben mit seinen Eltern aus dem besetzten Madrid. Ein Mann in seiner Findungsphase. Ein Mann, bei dem der Wunsch nach eigenem Glück, oftmals das Glück von anderen überschattet.
Ein Buch, so nah an der Realität, dass man manche Seiten nur schweren Herzens lesen kann.
Ein Buch, was eine ganze andere Seite des Krieges beleuchtet.
Ein Buch, welches auf Grund seiner vielen Facetten zeigt, wie das Leben während des Krieges war.
Ein Buch, welches den Leser auf viele Arten berührt.
So sollte ein Buch sein.
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