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Sonntag, 14. Februar 2021

Heinrich Heine "Deutschland - Ein Wintermärchen"


Knüpft ihr an Bücher auch gewisse Erinnerungen? 
Ich hatte bereits eine klassische Geschichte mit den Illustrationen von Hans Traxler gelesen und war von dem Zusammenspiel von Text und Illustrationen begeistert. So war es eigentlich ein Zufall, dass ich auf der für mich schönsten Frankfurter Buchmesse 2019 im antiquarischen Bereich die wunderschöne Ausgabe von Heinrich Heines "Deutschland - Ein Wintermärchen" fand. Es hat den ohnehin perfekten Tag noch ein Stück bereichert.
Doch nun zum Buch. Wenn man sich so sehr freut ein Buch gefunden und gekauft zu haben, desto höher sind auch die Erwartungen an das Buch.
Ein erster Schreck, man mag es mir nachsehen, war, als ich feststellte, dass das Buch in Gedichtform geschrieben ist. Darauf hatte ich nicht geachtet. Gedichte und ich, nun wir haben keine gute Vergangenheit und so war die erste Freude schon sehr gedämpft. Doch mit jeder Zeile, die ich las, mit jedem Witz, mit jeder Satire breitete sich ein Schmunzeln in meinem Gesicht aus, dass ich vorher nie mit Gedichten in Verbindung gebracht hätte.
Heines "Deutschland - Ein Wintermärchen", geschrieben im Januar 1844, erzählt Heines Reise von Frankreich nach Deutschland. Heine, der zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere Jahre im Exil lebte, bereist auf seiner Fahrt in seine Heimatstadt Hamburg mehrere deutsche Städte und hat überall etwas zu meckern oder lässt Spott auf die lebenden Personen regnen. 
Trotz der Versform und gerade durch unreine Reime fliegt man beim Lesen gerade nur so durch die Zeilen und ist erstaunt mit welcher spitzen Feder Heine seine Mitmenschen analysiert, kritisiert und dabei macht er auch für Göttern und Mythen nicht halt.
Ergänzt wird diese Ausgabe um mehrere Seiten von Anmerkungen, die dem Leser von heute, die damals herrschenden Personen oder geschichtlichen Begebenheiten näher bringen und um ein Nachwort, dass das Buch in seinen gesamten historischen Kontext setzt.
Eine wunderschöne Ausgabe, die einen Ehrenplatz in meinem überfüllten Buchregal bekommt, zum einen wegen des Inhalts und zum anderen wegen der Erinnerung an die Buchmesse.

4 von 5 Postkutschen

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