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Sonntag, 21. Februar 2021

Daniel Kothenschulte "Das Walt Disney Filmarchiv - Die Animationsfilme 1921-1968"

Ich wage mal die Vermutung, dass es den meisten so geht wie mir. Als Kind hat man Walt Disney geschaut und meist auch geliebt. Klar jeder hatte da seinen Lieblingsfilm, aber jeder mochte es, sich in die Welt des Comics entführen zu lassen. Dann kam die Zeit, in der man feststellte, dass es in der realen Welt keine Prinzen gibt (oder vielleicht doch ;) ) und man Disney zum Vorwurf machte, dass er einem illusionistische Vorstellungen bezüglich der Liebe gemacht hätte. Wieder ein paar Jahre weiter erliegt man aus nostalgischen Gründen wieder Walt Disneys Charme und doch ist es jetzt wieder anders als zuvor. Man bewundert es, wie er mit einzelnen Bildern Gefühle auf die Leinwand bringen kann und trotz aller Umstände immer weiter gemacht hat.
Sicherlich ist mir die unterschiedliche Meinung zu der Person Walt Disney bewusst, mir geht es hier auch nur um den Unternehmer Walt Disney.
Schaut man sich die Filme an, ist man aus heutiger Sicht oftmals ein wenig unbeeindruckt, da die Technik sich seit den ersten Disney-Filmen natürlich weiterentwickelt hat. Doch macht man sich bewusst, zu welcher Zeit diese Filme entstanden und wenn man bedenkt, dass es sich hier um reine Handarbeit handelt, rückt das die Leistung sowohl von Walt Disney als auch von seinem gesamten Team in ein ganz anderes Bild.
"Das Walt Disney Filmarchiv" ist ein Blick hinter die Kulissen. Zu den Filmen aus der Zeit von 1921 - 1968 wird vieles erzählt, sei es die Verhandlung mit dem Autor über die Rechte, sei es die Probleme mit der Umsetzung. Sei es, dass die ursprüngliche Geschichte komplett überworfen wurde, weil Walt Disney sie nicht packte.
Auch erläutert das Buch, warum Walt Disney so oft in die Handlung der Bücher eingriff, sie änderte und sie disneyfizierte.
Untermalt werden die Texte von Fotografien von den Zeichner, den Illustratoren, von Walt Disney und von den verschiedensten Meetings.
Hintergrundillustrationen oder auch Charakterstudien werden ebenso abgebildet wie auch alternative Entwürfe.
Jedes Kapitel beginnt mit dem ursprünglichen Kinoplakat und den Infos über Erstaufführung, Schauspielern, Sprechern usw.
Eine wahre Schatzkiste an Texten, Bildern und Informationen, die selbst dem begeistertsten Zuschauer vorher noch nicht bekannt gewesen sein dürften.

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