Seiten

Freitag, 29. Januar 2021

Stefan Lehnberg "Durch Nacht und Wind"


Dem geneigten Leser sey dieses criminalistische Werke empfohlen. Mein Freunde Hofrat Friedrich Schiller hat unsere Untersuchungen niedergeschrieben zu Ihrem Vergnügen. Die Öffentlichkeit meynt, dass ein Hochstapler namens Sherlock Holmes das erste Ermittlerduo stellte, doch welch ein Humbug. Freilich ward es mein Freunde Hofrat Friedrich Schiller und meine Person, Geheimrat von Goethe, die die ersten criminalistischen Untersuchungen nebst der Polizey ausführet.
Wir wurden eingeladen nach Schloss Belvedere, ward dort ein Ring des Fluches bezichtigt. Ein Weib sprach, es sey ein Fluch des Ringes Macht und der Großherzog von N. ihm Untertan. So ward...

Stoppp..... Halt Herr von und zu Goethe, jetzt ist mal gut, du sollst nicht noch einmal Schillers Geschichte erzählen. Auch wenn sie wirklich grandios ist.
Wie Goethe schon erwähnte, beginnt die Geschichte damit, dass ein Ring verflucht sein soll, doch das ist nur die Spitze des Eisberges. Denn nachdem der Ring begutachtet wurde, ist der Großherzog kurzerhand danach tot.
Goethe und Schiller haben alle Hände voll damit zu tun, zu entscheiden, wer von den Beteiligten der Blender ist, wer von der Situation profitiert und warum letztlich die ganze Familie in Aufregung ist, da der Großherzog wohl kein Kind von Traurigkeit gewesen sein soll.

Wer in diesem Buch eine veränderte Variante von einer "Sherlock Holmes" oder "Hercule Poirot" Geschichte erwartet, wird nicht enttäuscht. Auf knapp 240 Seiten wird der Leser auf alle erdenklichen Abenteuer mitgenommen und doch wird der historische Kontext fein berücksichtigt. 
So werden historische Personen mit in die Geschichte eingebunden, genauso wie gerade zu dem Zeitpunkt neue Entwicklungen.
Schiller (alias Dr. Watson oder Captain Hastings) und Goethe (alias Holmes oder Poirot) bilden dabei genauso ein Gespann, wie man es von Detektivgeschichten erwartet.
Dabei kommt auch der Witz in diesem Buch nicht zu kurz.
Was mich am meisten gefreut hat ist, dass das Buch sich auch in der Schreibweise an das damalige Deutsch anlehnt und man wirklich meint, Schiller hätte es gerade zu Ende geschrieben.

5 von 5 Ermittlerduos

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen