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Sonntag, 31. Januar 2021

Kenza Ait Si Abbou "Keine Panik, ist nur Technik"


Szene aus dem Berufsalltag:
"Ahhh... Dieser blöde Computer, der macht mal wieder nicht, was ich von ihm will. Nie funktioniert mal was. Immer muss die Technik versagen..." 
"Ja gut, wenn du in den Drucker kein Papier einlegst, kann weder der Computer noch der Drucker seinen Job erfüllen."
So oder ähnlich kennt wahrscheinlich jeder die Gespräche aus dem Büro. Entweder man ist derjenige, der nicht darüber nachdenkt zu prüfen, ob noch Papier im Drucker ist oder man ist derjenige, der dem Kollegen mal wieder den Hinweis geben muss.


"Keine Panik, ist nur Technik" zeigt am Alltag oder auch aus der Lebensgeschichte der Autorin, wann und wie Technik sich in unser Leben integriert hat. Dabei liegt der Fokus des Buches im Wesentlichen darauf zu zeigen, dass die oftmals verteufelte Künstliche Intelligenz (KI), in den unterschiedlichen Bereichen des Lebens bereits technisch sehr weit fortgeschritten ist. Allerdings ist es längst nicht so, dass die Maschinen, wie gerne in Büchern und Filmen schwarzmalerisch angedeutet, die Weltherrschaft zu übernehmen drohen. Denn mal fein nachgedacht, wer gibt den Maschinen denn ihre Macht, woher erhalten sie ihr Wissen? Richtig, von uns Menschen.
Anhand mehrerer Beispiele zeigt die Autorin auf, dass es letztlich nicht immer die Technik ist, die versagt, sondern es sind oftmals die Programmierer. Nicht mit Absicht, auf keinen Fall, aber der Computer kann nur auswerten, was er vorgelegt bekommt. Bekommt er nur den alten weißen Mann vorgeführt, kennt er auch nur den alten weißen Mann.

Ein Sachbuch, was den Lesern vor Augen führt, dass man sich der Technik in der heutigen Zeit nicht entziehen kann und dass es oftmals noch an der Interpretationen der Daten scheitert, denn es gehören nicht nur Informatiker dazu einen guten Algorithmus zu schreiben, sondern auch Ethiker, Linguisten etc.

Kenza Ait Si Abbou schafft es durch die Nähe an ihren Tagesablauf (aufstehen, ÖPNV nutzen, einkaufen, Flugreise buchen) das Thema so anschaulich zu verdeutlichen, dass auch Leser, die sich bisher nicht so sehr für Technik interessiert haben, das Buch kaum aus der Hand legen können. Man erkennt sich (bis auf ihren Beruf) in vielen alltäglichen Situationen wieder und es ist interessant zu erfahren, warum autonomes Fahren wegen des Trolley-Problems noch nicht weiter fortgeschritten ist.

4,5 von 5 KIs 

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