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Sonntag, 9. Februar 2020

Alexander Broicher "Fakebook"

Frieder Kurtsmeier ist die Sorte Mann, die man als klassischen "Loser" einstufen würde. Mehr oder weniger gerade frisch von seiner Freundin verlassen, im Job bei Tastemaker steht auch nicht gerade die große Karriere vor der Tür und unbeliebt bei seinen Kollegen ist er zudem auch noch.
Da scheint es der Wink des Schicksals zu sein, als sein Arzt ihm mitteilt, dass er nicht bei guter Gesundheit ist und er sich auf einiges vorbereiten müsste. Seine Magenschmerzen quälen ihn schon länger und dies scheint ein letztes Aufbäumen seines Körpers zu sein.
Er will leben, er will intensiv leben, er will wahrgenommen werden.
Darum erschafft Frieder im Fakebook Rocco. Den Kerl, der er immer sein wollte, der dem die Frauen zufliegen, der der alles schafft.
In dem kurzweiligen Buch schafft es Rocco Frieder auch zu beeinflussen und ihn zu verändern. Doch wie es nun mal so ist, wer bin und wenn ja wie viele ist Rocco bald sein eigener Herr und Meister (ich musste zeitweilig an den Zauberlehrling denken) und Frieder hat mit seiner Schöpfung alle Hände voll zu tun.
Ein großartiges Buch über Selbstzweifel und auch darüber wie die sozialen Medien eine Scheinwelt aufbauen können und man sein eigenes Ich hinter einem Profil verstecken kann.

5 von 5 Sternen

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